Machtkampf in der CSUMarkus Söder will Horst Seehofer beerben
Die Rivalität ist nicht neu, doch jetzt, im Rahmen der Regierungsbildung in Berlin, scharrt Markus Söder immer lauter mit den Hufen und will Horst Seehofer in Bayern beerben.
Politikwissenschaftler Marcel Solar sieht den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer von der CSU gestärkt aus den Jamaika-Sondierungsgesprächen in Berlin hervorgehen. Schließlich sind die Gespräche nicht an der CSU, sondern an der FDP gescheitert. Horst Seehofer hat zum Gelingen der Jamaika-Koalition viel beigetragen, sagt Marcel Solar. Außerdem hat Horst Seehofer seine Position gegenüber Angela Merkel geklärt und dadurch eine weitere Stärkung erfahren.
Kontrahenten bringen sich in Position
Horst Seehofer kann CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer und den ehemaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zu seinen Getreuen zählen. Dagegen bringt sich Markus Söder als bayerischer Finanzminister weiter in Position. Er will der nächste Ministerpräsident Bayerns werden. Als Franke kann er mit der Unterstützung der fränkischen CSU-Bezirksverbände rechnen.
Marcel Solar sieht in Markus Söder den typischen Karrierepolitiker. Er präsentiere sich als Mann der kleinen Leute, der traditionellen CSU. Für das schlechteste Wahlergebnis der CSU seit 1949 bei den Bundestagswahlen am 24. September 2017 macht Markus Söder den derzeitigen Ministerpräsidenten verantwortlich.
"Die CSU ist genau wie die CDU: Eine Partei mit dem Anspruch, eine Volkspartei zu sein. Da versucht man erst einmal alles abzudecken. Und es ist vor allem die Frage: Wie weit gehe ich dafür nach rechts."