Neues MarkenimageCrocs - der Hype um die Plastikschuhe
Seit fast 20 Jahren gibt es Crocs. Richtig angesagt waren sie lange Zeit nicht. Doch das ändert sich gerade: Es gibt einen Hype um die Plastikschuhe.
Crocs sind Plastikschuhe, sie lassen die Füße wie Entenschnäbel aussehen und es gibt sie in allen möglichen Farben. In den Alltag haben es die Plastikschuhe über viele Jahre nicht geschafft. Zumindest schienen sie ihre Nische gefunden zu haben beim Pflegepersonal und bei Köchinnen und Köchen. Und bei Kleinkindern.
"Manche Leute tragen sie, weil sie so gemütlich sind. Manche Leute hingegen würden sie niemals tragen, weil sie sie so unendlich hässlich finden."
Denn Crocs sind vor allem eins: praktisch. "Manche Leute tragen sie, weil sie so gemütlich sind", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Anke van de Weyer. "Manche Leute hingegen würden sie niemals tragen, weil sie sie so unendlich hässlich finden." Aus Modegründen werden Crocs jedenfalls nicht getragen. Bisher jedenfalls nicht.
Denn das Image der Plastikdinger ändert sich gerade. Der in den USA erfolgreiche Rapper Post Malone feiert die Crocs nämlich und er ist ein Mode-Phänomen. Das klingt erst mal absurd, findet Anke: "Weil der Typ auf den ersten Blick oft aussieht wie ein ziemlicher Schluffi, der vielleicht nicht ganz so oft duscht." Aber Post Malone mag Crocs - und hat selbst schon einen solchen Schuh designt.
Crocs werden also gerade gepusht und es gibt eine ganze Reihe von Kollaborationen zwischen Promis und dem Schuh-Unternehmen, etwa von den Sängern Bad Bunny oder Justin Bieber. "Als der seine Kollaboration mit Crocs angeteasert hat, sind direkt mal die Aktienkurse von Crocs nach oben gegangen", sagt Anke van de Weyer.
Corona hilft Crocs
Doch nicht nur solche durchgezogenen Marketing-Kampagnen krempeln das Image vom Croc um. Auch Corona hilft. "Der Schuh passt in seiner Gemütlichkeit super zum aktuellen Zeitgeist", sagt die Deutschlandfunk-Nova-Reporterin. Bisher sind über den ganzen Zeitraum der Corona-Pandemie hinweg die Croc-Umsätze gestiegen - dabei hatte das Unternehmen noch im März Umsatzeinbußen wegen Corona befürchtet.
Der Croc-Konzern hat die Tatsache genutzt, dass viele Menschen im Gesundheitswesen die Schuhe tragen: Er hat eine Aktion gestartet, bei der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen ein paar Crocs geschenkt bekommen haben. Dabei sollen laut Unternehmensangaben mehr als 860.000 Paar Schuhe verschenkt worden sein.
"An Crocs scheiden sich einfach echt die Geister: man liebt sie oder hasst sie."
Der Image-Wandel der Crocs ist vergleichbar mit dem der Birkenstock-Schuhe, die viele Jahre als Öko-Schlappe verschrien waren, seit ein paar Jahren aber modisch etabliert sind. "Es dürfte aber deutlich schwieriger werden, Crocs mainstreamfähig zu machen", sagt Anke van de Weyer: "An den Schuhen scheiden sich einfach echt die Geister - man liebt sie oder hasst sie."
Das Design der Crocs ist deutlich auffälliger als das der Birkenstock-Schuhe. Das dürfte es schwieriger machen, die Schuhe zu einem bleibenden Klassiker zu machen. Aber der Hype ist erst mal da.