"Couple of Men"Karl und Daan bekommen nicht überall ein Doppelbett
Karl kommt aus Deutschland, sein Freund Daan aus den Niederlanden. Beide reisen gerne und schreiben darüber auf ihrer Seite "Couple of Men" - die nicht nur ein Reisetagebuch ist, sondern auch zeigt, dass LGBTQ+-Reisende noch nicht überall willkommen sind.
Karl Krause und Daan Colijn sind ein Paar, sie leben in Amsterdam und reisen leidenschaftlich gerne. Wie und wohin, das verraten sie auf ihrer Seite Couple of Men, die der Reiseführer Lonely Planet in die "Best of Travel"-Liste für 2021 aufgenommen hat. Schwule Männer finden dort Tipps zu Reisezielen, Hotels und mehr.
Warum das nötig ist, erleben Karl und Daan immer wieder. Denn nicht überall werden sie selbstverständlich oder freundlich aufgenommen. Einmal haben die beiden etwa statt eines Doppelbetts nur zwei Einzelbetten bekommen.
"Jeder der queer ist oder anders ist als die hetero-normative Welt, in der wir uns bewegen, hat irgendwie gelernt, sich an die Umwelt anzupassen."
Karl fordert deshalb, dass Reisen dringend diverser werden müsse. Und unter divers sei nicht nur schwul oder lesbisch zu verstehen, dazu gehörten eben noch ganz andere Gruppen: Menschen die pansexuell, asexuell oder nichtbinär seien, beispielsweise.
Sensibilität im Umgang mit den Gästen
Oft seien es nur "Kleinigkeiten, die den Unterschied machen" und darüber entscheiden, ob er sich an einem Ort wohl fühle oder nicht, sagt Karl. Sensibel zu sein im Umgang mit den Gästen ist dabei eine Sache, die er für wichtig hält. Kommen zwei Männer mit demselben Namen in ein Hotel, sollten die Mitarbeiter nicht automatisch denken, dass es sich um Brüder handele.
"Es geht um ganz einfache Dinge, zum Beispiel Personen, die beim Einchecken sind, einfach zu fragen, wie sie angesprochen werden möchten."
Doch zum Glück gibt es viele Orte, an denen sich Karl und sein Partner sehr wohl fühlen können. Besonders LGBTQ+-freundlich sei Schweden, auch Kanada oder Costa Rica seien Länder, in denen er entspannt unterwegs war.
"Du kannst du selbst sein"
Generell wünscht sich Karl mehr gesellschaftliche Akzeptanz für Menschen, die nicht hetero sind. Wie es ist, nicht immer alles "doppelt scannen" zu müssen, sich nicht immer fragen zu müssen: "Kann ich das gerade hier?" - das hat Karl auf einer Gay Cruise erlebt, einer Kreuzfahrt nur für schwule Männer. Sehr befreiend sei es gewesen, einmal einfach nicht die Minderheit und ganz "du sebst" zu sein.