UnterwegsIran auf der Couch
Couchsurfen im Iran - ist verboten. Stephan Orth hat es trotzdem getan. Und erzählt in "Couchsurfing im Iran - meine Reise hinter verschlossene Türen" Geschichten aus einem Land, in dem die Ajatollahs überall von Bildern grüßen. Doch was die Menschen in ihren Häusern machen, sehen sie nicht. Stephan schon. Er erlebt Gastfreundschaft, Bikinipartys, Sadomaso-Treffen.
Mit ausländischen Karten kann man im Iran kein Geld abheben, Stephan tauscht Euros um. Und da kommt gleich am ersten Tag der Tipp: Beim Kollegen einen Stock höher bekommen Sie einen besseren Kurs.
"Bis in den Iran musste ich reisen, um einmal von einem Bankangestellten gut beraten zu werden"
Der Iran ist kein Land für Backpacker-Einsteiger - auch wenn inzwischen immer mehr Touristen kommen.
"Es gibt inzwischen wahnsinnig viele Couchsurfer, über 15.000 vermute ich. Die Menschen sind extrem gastfreundlich und holen sich die Welt so nach Hause."
Von Teheran reist Stephan nach Bam, von Marivan nach Maschhad. Immer dorthin, wo gerade ein Bett frei wird. Seine Gastgeber erreicht er meistens übers Telefon.
"Die Iraner sind nicht nur Weltmeister in Sachen Gastfreundschaft, sondern auch darin, den Mullahs ein Schnippchen zu schlagen."
Hinter geschlossenen Türen hört und erlebt er vieles, was im Iran verboten ist. Gotteslästerung, Alkohol, Feiern. Die Sadomaso-Party entpuppt sich dabei eher als harmlos.
„Es ist dann wirklich manchmal so, dass man vergisst, in was für einem Land man sich befindet, weil man so viel positives erlebt. Aber diese Grundparanoia, die auch viele der Einheimischen teilen, die wird man nie so richtig los.“
Einmal erwischt es ihn in der Nähe der irakischen Grenze. Stephan wird von der Polizei festgenommen und durchsucht, aber wieder freigelassen. Nicht nur deshalb lautet das Fazit seiner Reise:
"Fahrt sofort in den Iran, ihr werdet ein Land erleben, das komplett anders ist, als es sich die meisten vorstellen."
- Stephan Orth: Coucsurfing im Iran | Buchvorstellung des Verlags.