Die Band Cosby im Lockdown„Wir haben alles über den Haufen geworfen“
Im Feiertagstalk an Christi Himmelfahrt erzählen Marie und Robin von Cosby im Gespräch mit Jenni Gärtner, wie Corona bei ihnen auch etwas Gutes hat.
Positive Folgen der Corona-Pandemie dürften eher die Ausnahme sein. Aber es gibt sie, zum Beispiel beim Münchener Synthpop-Quartett Cosby. "Von heute auf morgen war irgendwie die Welt eine andere", sagt Schlagzeuger Robin Karow. Die Band hat das Beste daraus gemacht.
Kreativer Schub
Als das Virus kam, hatten Cosby ihr drittes Album fix und fertig und bereit zur Veröffentlichung. Doch der Lockdown hat so viel künstlerische Energie freigesetzt, dass die Münchener die Notbremse gezogen haben. Das, was in der aktuellen Gefühlslage an neuer Musik entstanden ist, soll auch auf dem Album zu hören sein.
Während viele Musiker berichten, das sie im Lockdown immerhin ganz gut Songs schreiben, können Cosby sogar ohne jede Einschränkung produzieren und veröffentlichen. Die Band ist gleichzeitig eine Firma, die im Bereich Videoproduktion tätig ist. Deshalb gibt es ein etwas größer dimensioniertes Studio – der Traum vieler Kreativer. Und in dem ging die Arbeit einfach weiter.
"Irgendwann kam dann der Punkt, wo man das Gefühl hatte: Eigentlich muss man auch diese Chance nutzen, wenn Leute einen hören, auch Sachen zu sagen, die einem wichtig sind."
Das erste hörbare Ergebnis ist "Spaceship", ein Song über das Lebensgefühl in Zeiten der Pandemie. Dass es bei Cosby auch deutlich politischer geht, haben
war schon bei dem bereits Ende 2019 erschienenen "Follow the leader" zu merken. Keine Ausnahme – von Cosby ist zum Beispiel auch schon länger bekannt, dass sie sich bei einem
Entwicklungshilfeprojekt in Afrika engagieren.
Trotzdem fehlt etwas
Cosby nutzen die Corona-Krise produktiv. Wir dürfen gespannt sein, was wir demnächst an von Kontaktvermeidung und Social Distancing inspirierten Songs hören werden. Die Bühne vermissen die Münchener aber trotzdem.
"Eigentlich ist das schon so das Hauptding worum es geht, auf der Bühne zu stehen und zu sehen: Da unten sind Leute. Die haben Bock. Das gibt einem einfach wahnsinnig viel. Und das ist schon etwas, das fehlt."
Darin dürften sich wohl alle Musiker dieser Welt einig sein.