Comedian Aurel Mertz"Comedy ist ein wichtiges Mittel, um mit Weltschmerz klarzukommen"
Für Comedian Aurel Mertz ist Humor extrem wichtig, um aktuelle Ereignisse zu verarbeiten. "Es hilft manchmal wahnsinnig, über Dinge zu lachen", sagt Aurel. Auch wenn es gerade bei schweren Themen nicht immer einfach ist, den richtigen Zugang zu finden.
Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem Aurel Mertz nicht irgendeine witzige oder satirisch gemeinte, gesellschaftskritische Beobachtung postet – vor allem auf Twitter oder Instagram. "Das ist für mich auch eine Art und Weise, die Geschehnisse oder das Gesellschaftliche zu verarbeiten", sagt er.
Comedy hat sich verändert
Aurel Mertz ist Comedian, Satiriker, Podcaster und Schauspieler. 2019 startete er die Sitcom "Aurel Original" auf Instagram, mittlerweile hat es "Aurel Original" auch als monothematische Satire-Show ins ZDF geschafft. Das wäre früher so nicht möglich gewesen, glaubt Aurel. Auch weil Comedy sich verändert hat und ohne Klischees funktioniert.
"Als Schwarzer Comedian musstest du Klischee-Comedy machen. Jeder türkische Comedian war halt der Türke. Und das ist jetzt nicht mehr so. Es gibt ein ganz anderes Themenfeld, das man bespielen kann."
Die Themenfelder, die Aurel bespielt, reichen von lustigen Alltagsbeobachtungen bis zu aktuellen politischen Diskursen oder internationalen Ereignissen. Und da ist es oft eine Gratwanderung, vor allem bei ernsten Themen den richtigen Ton zu treffen. "Man ist nicht immer genial und macht auch Fehler", sagt Aurel.
Aurel ist aber auch davon überzeugt, dass Humor und Lachen dabei hilft, mit Angst umzugehen. "Es gibt so viele Realitäten, mit der wir uns aktuell auseinandergesetzt sehen, dass es natürlich manchmal wahnsinnig hilft, über Dinge zu lachen", sagt er.
"Comedy ist ein ganz wichtiges Mittel, um mit Weltschmerz klarzukommen."
Manchmal bekommt Aurel aber auch ziemlich heftige Reaktionen auf seine Arbeit und Sketche. Wenn ihm zum Beispiel nach einem Videoclip über Racial Profiling bei der Polizei am Ende von konservativen Politiker*innen "staatszersetzender Schund" vorgeworfen wird. Oder wenn er sich mit der Dressurreiter*innen-Community anlegt.
"Ich hatte schon mit Nazis Stress, mit der Polizei, aber die 'Reiter Rohans' in meinem Postfach waren ein anderes Level."
Wie es zu dem Beef zwischen Aurel und den Reiterinnen und Reitern kam und ob Aurel Ex-US-Präsident Donald Trump manchmal als 'satirisches Material' vermisst, hört ihr im Deep Talk mit Deutschlandfunk-Nova-Moderatorin Rahel Klein.