Krankheit und LeidAchtsam mit Schmerzen leben
Viele chronische Krankheiten bringen Schmerz mit sich. Neben den körperlichen Schmerzen fällt es Betroffenen oft auch schwer, mit ihrer Situation umzugehen, sie leiden darunter. Achtsamkeitsübungen können dabei helfen.
Chronische Krankheiten haben viele Gesichter, manche sind schmerzhaft, viele können behandelt werden, wie etwa Rheuma, Multiple Sklerose oder Neurodermitis. Es gibt auch Menschen, die verschiedene Symptome haben, ohne dass eine eindeutige Diagnose gestellt werden könnte, sie leiden in manchen Fällen lange ohne Hilfe zu finden.
"Man kann das Leiden untergliedern in primäres Leid, das die Krankheit auslöst, und sekundäres Leid, damit ist der daraus resultierende Stress gemeint, die Angst, Hoffnungslosigkeit, Frustration, Erschöpfung. Diese Unterscheidung ist wichtig für unsere Achtsamkeitspraxis, weil wir das erste nicht verändern können. Aber auf das zweite haben wir Einfluss."
Wie wir mit einer Krankheit umgehen, ob sie uns belastet, bremst, niederschmettert oder nicht, das können wir beeinflussen, sagt Host Main Huong Nguyen. Die Achtsamkeitspraxis kann uns dabei helfen. Main Huong Nguyen empfiehlt dazu ein Buch: "Der Schmerz und seine Komplizen: Resilienz bei chronischen Krankheiten", von Samira und Norrat Peseschkian.
Den eigenen Fokus beeinflussen
Der Großvater der Autorin ist Nossrat Peseschkian, Begründer der positiven Psychotherapie. Dabei geht es darum, sich weniger mit Symptomen und Defiziten zu befassen, sondern eher ein Verständnis für die Symptombedeutung zu bekommen, um möglichst alle Ressourcen zu mobilisieren, die der Genesung dienen.
"Man fusioniert auch irgendwann mit seiner Krankheit. Wenn man immer von Pontius zu Pilatus laufen muss, also von Arzt zu Arzt, sich ständig Überweisungen holen muss und sich mit anderen austauscht und Bücher drüber liest - was ja hilfreich ist! Aber man denkt dann, man wäre die Erkrankung."
Main Huong und Diane haben wieder praktische Übungen dabei, die uns helfen, besser mit chronischen Schmerzen und chronischen Krankheiten umzugehen. Wir können beispielsweise einen Brief an unsere Krankheit schreiben oder ein "Tagebuch Gutes Leben" führen.