Chatbots"Chatbots sind gerade so ein bisschen der heiße Scheiß im Internet."
Chatbots können viel, aber noch nicht alles. Sind die Inhalte nämlich zu komplex und unterliegen zudem einer Dynamik, kommen die Bots an ihre Grenzen.
Dass jetzt selbst die Arbeitsagentur einen eigenen Chatbot nutzt, der uns bei der Berufswahl helfen soll, könnte vermuten lassen, dass Chatbots tatsächlich Fragen aller Art beantworten können. Für viele Anwendungen scheinen sie die Lösung zu sein. Sind Inhalte und Fragen aber zu komplex, kommen die Bots an ihre Grenzen. Das hat auch Martin Hoffmann festgestellt. Er startete im August 2016 den News-Bot Resi.
"Chatbots sind gerade so ein bisschen der heiße Scheiß im Internet."
Hinter Resi steht eine Redaktion, die Nachrichten sichtet und zusammenstellt. Die User können mit Resi über die neuesten Nachrichten chatten "wie mit einem guten Freund". Martin erklärt, dass der Chat mit Emojis und Gifs funktioniert. So haben die Leute beim Chat mit Resi das Gefühl: "Okay, ich habe eine persönliche Ebene auf der einen Seite, auf der anderen Seite nehme ich aber auch Informationen mit".
Journalismus zu komplex für Chatbots
Resi kann aber nicht alles. Martin und sein Redaktionsteam haben sich "bewusst dagegen entschieden", dass User alle Fragen, die ihnen in den Sinn kommen, stellen dürfen.
"Diese sogenannten Künstlichen Intelligenzen sind - gerade in einem Feld wie Journalismus - einfach noch nicht weit genug."
Gut funktioniere die Erkennung von Sprache, sagt Martin. Wird ein Text in einen Chatbot eingegeben, könnten die Programme "meistens etwas damit anfangen". Das Problem läge vor allem darin, die richtige Antwort darauf zu finden. In einem engen Feld wie bei der Flugbuchung gelingt das den Programmen schon ganz gut, sagt Martin. Dabei gebe es nur eine bestimmt Anzahl von Fragen, die die User stellen können. Dem Algorithmus oder Bot gelänge es in diesen Fällen schon gut, diese begrenzte Zahl an Fragen zu beantworten. Dabei greift er auf einen relativ großen Datensatz zurück, mit dem er gefüttert wurde.
Bei Journalismus können sich die Informationen allerdings innerhalb von Minuten ändern. Deshalb seien freie Texteingaben in diesem Bereich noch nicht dazu geeignet, Chatbots zu bauen.
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