Coronakrise und FußballChampions-League-Clubs: Soli-Millionen für die Bundesliga
Einige Fußballvereine kämpfen um das Überleben. Bayern München, Leipzig, Leverkusen und Dortmund wollen deshalb finanziell helfen: mit 7,5 Millionen Euro. Auch Spieler wollen auf ihre Gehälter verzichten. Doch nicht alle Profis sind Millionäre, erinnert Marina Schweizer aus der Deutschlandfunk-Sportredaktion.
Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus trifft auch die Erste und Zweite Bundesliga, vor allem die kleineren Clubs.
Christian Seifert, Geschäftsführer der DFL Deutsche Fußball Liga, mahnte in einer Pressekonferenz an, dass sich die verschiedenen Vereine abstimmen sollen. Es gehe nicht darum, wer in der Öffentlichkeit gut dastehe. "Es geht bei Bundesliga- und Zweite-Bundesliga-Clubs ums Überleben", sagte Christian Seifert. Dennoch sind einige Clubs vorgeprescht.
Die vier Vereine geben 7,5 Millionen Euro
Vier Vereine haben bekannt gegeben, dass sie helfen wollen. Es sind die Clubs, die auch in der Champions League spielen: Bayern-München, Leverkusen, Leipzig und Dortmund. "Die haben natürlich auch ganz andere Einnahmen", sagt Marina Schweizer aus der Deutschlandfunk-Sportredaktion.
Die vier Clubs wollen den Anteil aus den Fernseherlösen aufstocken: Die liegen zurzeit bei rund 12,5 Millionen Euro im Jahr. 7,5 Millionen Euro wollen die Vereine aus eigenen Mitteln drauflegen. Die Deutsche Fußball Liga soll in den nächsten Wochen entscheiden, wie das zusätzliche Geld verteilt wird.
Die aktuelle Krise trifft vor allem die kleineren Vereine, die sonst ihre Gewinne insbesondere aus den Zuschauereinnahmen machen, so Marina Schweizer. Und eben nicht durch Übertragungsrechte. Das gilt für viele Clubs aus der Zweiten Bundesliga. Aber natürlich auch für alle Vereine aus der Dritten Liga.
Spieler verzichten auf Gehälter
Es gibt Berechnungen, die für die Clubs aus den Ligen ein Finanzloch von rund 200 Millionen Euro voraussagen, selbst wenn die Saison vor leeren Rängen fertig gespielt wird. Manche Spieler haben deshalb angeboten, auf ihre Gehälter zu verzichten - oder zumindest auf einen Teil. Das kann den Vereinen helfen, so Marina Schweizer.
"Der Gehaltsverzicht von Spielern kann den Vereinen zumindest mittelfristig helfen."
Dieser Verzicht könne vor allem den großen Clubs helfen, denn die Spielergehälter machen enorme Summen aus. Doch FIFPro, der internationale Dachverband der Spielergewerkschaften, erinnert daran, dass nicht alle Profis Millionäre sind. Laut der Gewerkschaft sollen 75 Prozent aller Spieler weniger als 4000 US-Dollar im Monat verdienen. Und auch in Europa gehören nicht alle Profi-Spieler zu den Millionären, so Marina Schweizer.
"In Tschechien zum Beispiel gibt es jede Menge Profis, die unter 2000 Euro im Monat verdienen."
Auch im Profi-Fußball gibt es nach dem Ausbruch des Coronavirus nachdenkliche Töne zu hören. Bei manchen Clubs gehe es um das blanke Überleben, so Marina Schweizer. Ob das System Fußball überdacht werden muss, wird sich zeigen.