Deutsche Meisterschaft in BremenChairhockey: Sport im Sitzen mit ungewöhnlichen Strafen

Sitzen ist ungesund, das wissen wir mittlerweile. Aber vielleicht können wir beim Sitzen Sport machen? Bei der Deutschen Meisterschaft im Chairhockey passiert genau das. Viel Fun, einfache Regeln und ungewöhnliche Strafen.

Beim Chairhockey spielen vier gegen vier. Das Spielfeld hat eine Bande – fliegt der Ball darüber, ist er im Aus. Die Spieler*innen sitzen auf einem Drehstuhl und müssen beide Hände am Schläger halten.

Beim Spielen wird durch Tippeln vorwärts gerollt – so schnell es eben geht – oder man dreht sich mit dem Bürostuhl um und stößt sich ab. Wichtig ist, sich wieder rechtzeitig zum Ball zu drehen. Der ist aus Plastik und muss in ein kleines Tor bugsiert werden.

Strafe: Zehn Mal im Kreis drehen

Die Strafen beim Chairhockey sind teils ungewöhnlich. Zum Beispiel: sich zehn Mal auf dem Bürostuhl im Kreis drehen. Je nach Geschwindigkeit und Konstitution kann das für manche ein harter Denkzettel mit übler Schwindelgefahr sein...

Die Deutsche Meisterschaft im Chairhockey in Bremen hat ihre Anfänge in einem Firmenfest. "Ein Unternehmen für Büromöbel wollte zum Jubiläum mal etwas Besonderes machen", sagt unser Reporter Justus Wolters.

Das Fest bei der Firma BKE Fislage sollte auch für Aktivität und Spaß sorgen. Dann stieß die Firma auf Chairhockey. In den USA gab es bereits so ein Turnier und da die Bremer Firma Büromöbel herstellt, war das das perfekte Event.

Immer vier gegen vier. 32 Teams insgesamt. Auch beim Chairhockey gibt es Regeln und Schiedsrichter.

Gespielt wird in Bremen in der Halle 7. Die bietet mit 4.000 Quadratmetern genug Platz, sodass verschiedene Teams gleichzeitig gegeneinander antreten können. Insgesamt sind 32 Teams dabei.

Das Turnier in Bremen ist bis heute ein Firmenevent, das zum Teambuilding und zum Netzwerken zwischen Unternehmen beitragen soll. Und: Dabei wird Geld für einen guten Zweck gesammelt.

Teambuilding: zwischen Anspruch und Spaß haben

Neben Chairhockey gibt es weitere Events zum Austausch und Vertrauensaufbau zwischen Kolleg*innen außerhalb des Arbeitsalltags. Wie erfolgreich solche Maßnahmen sind, ist umstritten.

Die Arbeitspsychologin Sabrina Krauss sieht solche Versuche eher kritisch. Es brauche vorab eine genaue Bedarfsanalyse, was denn solch ein Teambuilding verändern solle. Auch müssten Maßnahmen einen hohen Bezug zum beruflichen Kontext und der aktuellen Arbeitstätigkeit aufweisen.

Das Chairhockey-Turnier in Bremen hat vielleicht nicht immer mit dem beruflichen Kontext zu tun. Aber immerhin müssen sich Spieler*innen beim Sitzen bewegen. Und so ein Turnier sorgt sicherlich doch auch für etwas Wir-Gefühl.