CDU und CSUNach der K-Frage: Armin Laschet muss die Union vereinen
Obwohl die Union die Frage um ihren Kanzlerkandidaten geklärt hat und der Blick vom Bundesvorstand auf Zusammenhalt ausgerichtet ist, steht Armin Laschet vor der Aufgabe, auch die Basis und die Jungen von ihm zu überzeugen.
Die Union hat sich entschieden: Armin Laschet soll als ihr Kanzlerkandidat in den Wahlkampf ziehen. Die Debatte in den letzten Tagen um die K-Frage zwischen Armin Laschet und Markus Söder zeigte aber auch, wie stark die Union gespalten ist. Im Wahlkampf brauche es die CDU und CSU deshalb als Team, sagte Laschet, nachdem er die Kandidatur innehatte.
Zusammenhalt trotz Skepsis
Laschet ist nicht der Kandidat der Herzen. Ihm sei bewusst, dass sich manche eine andere Entscheidung gewünscht hätten, erklärte er. Und doch sind die Söder-Befürworterinnen und -Befürworter unerwartet still geblieben, nachdem die Entscheidung auf Laschet fiel.
Dennoch: Einfach dürfte die Überzeugungsarbeit für Armin Laschet nicht werden – vor allem an der Basis der Unionsparteien, glaubt Dlf-Korrespondent Jürgen König aus dem Hauptstadtstudio.
Jetzt hat der CDU-Parteichef die Aufgabe, nicht nur Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen, sondern auch seine eigene Partei zusammen zu halten. Darunter sind einige, die sich in den vergangen Tagen offen gegen ihn ausgesprochen haben – wie auch viele Junge aus der Union.
"Die Unzufriedenheit so vieler in der CDU mit dem eigenen Kandidaten bietet natürlich enorme Angriffsflächen."
Junge Union klar für Söder
14 von 18 Landesverbänden der Jungen Union (JU) waren für Markus Söder. Ihr Bundesvorsitzender, Tilman Kuban, zeigt sich in einem Statement auf der Seite der Jungen Union enttäuscht: "Denn das Bild des gestrigen Abends war kein Bild eines Wahlsiegers und so können wir nicht in den Wahlkampf ziehen – organisatorisch und im parteiinternen Umgang." Trotzdem würde die JU auf die Linie der Partei mit einstimmen, egal welche Person sie letztendlich vertritt.
Auch wenn sich der Bundesvorstand gegen Söder entschieden hat – und damit auch gegen den Wunsch der Jungen Union – konzentriert die sich jetzt auf die Inhalte, erklärt Christian Fühner, Vorsitzender der JU in Niedersachsen. Der Fokus müsse daher auf dem gemeinsamen Wahlprogramm der Partei liegen, das es bislang noch nicht gibt.
"Der Bundesvorstand hat eine Entscheidung getroffen und die Junge Union hat immer auch klar gemacht, dass wir an der Seite dessen stehen, was sich am Ende durchsetzt."
Für die Union heißt es also: Sie muss sich in Zusammenhalt üben und das wird sie auch tun, sagt Jürgen König. Auch Markus Söder wird mit Blick auf die Bundestagswahl gemeinsam mit Armin Laschet ihr Ziel verfolgen.
Zwar hat Söder das Ringen um die K-Frage verloren, gleichzeitig aber den Zuspruch vieler gewonnen, was ihm bei der Landtagswahl 2023 helfen könnte und ihn weiterhin zum Dauergegner von Armin Laschet macht.