CBD-GrasCannabis light: Handel in der Grauzone
Der Verkauf von Cannabis mit wenig berauschendem THC boomt in Italien oder der Schweiz. In Deutschland werden solche Cannabis-Blüten auch verkauft, rechtlich ist das aber umstritten.
In der Schweiz ist es erlaubt, in Italien weitestgehend auch: der Handel mit sogenanntem CBD-Gras. Es handelt sich dabei um eine spezielle Cannabis-Züchtung, die sehr wenig berauschendes THC enthält - dafür aber den Wirkstoff Cannabidiol, kurz CBD – und der wirkt beruhigend.
"Klassisches Gras hat einen THC-Anteil von 15 bis 25 Prozent. In diesem Cannabis light ist viel weniger THC drin. In der Schweiz ist maximal ein Prozent erlaubt, in Italien 0,6 Prozent."
Die Unternehmen und Läden, die dieses Cannabis light verkaufen, werben vor allem mit dem Cannabidiol für ihre Produkte. Ganz genau erforscht ist der Wirkstoff noch nicht, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Johannes Döbbelt: "Bei der Behandlung bestimmter Krankheiten werden Extrakte eingesetzt, die dieses CBD enthalten, zum Beispiel bei Multipler Sklerose oder Epilepsie."
"Auch in Deutschland darf man Cannabis anbauen – als sogenannten Nutzhanf."
Blüten, die man rauchen kann
Auch bei uns darf Cannabis als Nutzhanf angepflanzt werden, maximal 0,2 Gramm THC dürfen dann in der Pflanze enthalten sein, so Johannes. Trotzdem sei das Verkaufen oder Rauchen dieser Pflanzen rechtlich umstritten. Florian Rister sagt, dass einige Geschäfte sich durch den Verkauf von CBD Gras in einer Grauzone bewegen. Er ist Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbandes.
"Man darf es an kommerzielle Nutzer verkaufen, die es weiterverarbeiten. Der Verkauf an Endkunden ist eigentlich vom Gesetz her nicht vorgesehen. Trotzdem gibt es einige Geschäfte in Deutschland, die solche Blüten verkaufen, sich damit aber in einer Grauzone bewegen."
Fakt ist: Es gibt mittlerweile viele Geschäfte, die Hanf Produkte – Öle, Extrakte oder Kosmetik – anbieten. Das ist in der Regel auch völlig legal. Bei den getrockneten Blüten, die man aber auch rauchen kann, ist das umstritten: Sie werden teils als Hanf-Tee angeboten.
In der Hanfbar in Braunschweig gab es deswegen eine Razzia. Einer der beiden Besitzer saß wegen eben solcher Cannabis-Blüten sogar in Untersuchungshaft – aus seiner Sicht zu Unrecht, denn er argumentiert, er verkaufe lediglich ein Lebensmittel aus Nutzhanf. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in diesem Fall laufen noch.
"Der Betreiber argumentiert: Das ist ein Lebensmittel aus Nutzhanf, und darum ist es auch legal."
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