CannabisKiffen macht (nicht) dumm
Unzählige Studien haben nachgewiesen, dass Kiffen dumm macht. Und unzählige Studien haben das widerlegt. Ja, was stimmt denn nun?
Kiffen weckt nicht unbedingt die intelligenteste Seite in uns. Jedenfalls nicht in dem Moment, in dem wir gerade Kiffen. Das haben Wissenschaftler der University of Pennsylvania herausgefunden. Dafür haben sie nicht selbst neue Untersuchungen mit Kiffern angestellt oder irgendwelche Selbsttests gemacht, sondern sie haben 69 existierende Studien mit verschiedenen Ergebnissen ausgewertet.
8500 Menschen in Intelligenztests
Die Wissenschaftler haben die Daten von mehr als 2000 Kiffern und 6500 Nicht-Kiffern verglichen, und da zeigt sich: Kiffer schneiden schon nach 72 Stunden ohne Cannabis genauso gut in einem Intelligenztest ab, wie die nicht-kiffenden Testpersonen. Dieses Ergebnis zeige, so die Forscher, dass Kiffen nicht nachhaltig dumm mache.
"Es schien, als ob die Zeit stillstehen würde. Also, als ob ich wirklich dort zwei oder drei Tage oben auf dem Sofa liegen würde und nicht eben erst seit Kurzem."
Das THC des Cannabis im Joint, Tetrahydrocannabinol, wirkt sich auf das Gehirn aus und lässt es die Dinge anders wahrnehmen und viel mehr Reize verarbeiten. So nehmen wir Sekunden etwa als Minuten wahr, haben das Gefühl, extrem intensive Gespräche zu führen, werden wahnsinnig glücklich oder bekommen Lach-Flashs.
Vergesslichkeit und Angstgefühle
Andererseits macht das THC uns auch vorübergehend vergesslich, wir kapieren komplexe Zusammenhänge nicht so leicht und, im schlimmsten Fall, bekommen wir unbegründete Angstgefühle. Psychische Abhängigkeit ist genau wie bei Alkohol möglich.
"Die legalen Substanzen Tabak und Alkohol werden in der Gefährlichkeit deutlich unterschätzt, also sehr, sehr stark unterschätzt."
Die positiven und negativen Auswirkungen des Kiffens verschwinden aber wieder und hinterlassen keine bleibenden Schäden. "Substanzen, die illegal sind, werden deswegen in der Gefährlichkeit überschätzt, eben weil sie illegal sind", sagt Derik Hermann vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Während Cannabis aber als Botenstoff im Hirn wirkt, schädigt Alkohol das Gewebe im Gehirn, bis hin zum Hirnstamm, wo unsere Grundfunktionen gesteuert werden.
"Man kann sich sehr wohl zu Tode saufen. Zu Tode kiffen kann man sich aber nicht."
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