International Champions CupBundesliga sucht neue Fans in den USA
Borussia Dortmund und Bayern München sind auf US-Tour. In erster Linie geht es dabei nicht um Sport - sondern vor allem um sehr viel Geld.
Einige der wichtigsten Fußballvereine der Welt sind auf Tournee mit einem der unwichtigsten Sportevents des globalen Fußballs: Am International Champions Cup nehmen 18 Teams wie Juventus Turin, Real Madrid, Manchester City und eben auch Borussia Dortmund und Bayern München teil.
Über drei Kontinente zieht sich das Turnier, die meisten Begegnungen finden aber in den USA statt. Es geht den Vereinen nicht darum, am Ende mit einer Trophäe wieder nach Hause zu fliegen. Sie wollen sich auf die nächste Saison vorbereiten - und vor allem wollen sie Geld verdienen und ihr Marketing ankurbeln. Allein Borussia Dortmund soll fünf Millionen Euro kassieren.
"Die USA sind ein riesiger Markt, und den wollen auch die beiden Bundesligisten erschließen."
In den USA - mit seinen Millionen von Sportfans - sind die Herzen auch offen für Fußball aus Europa. Bayern München zum Beispiel hat schon jetzt 135 Fanclubs in den USA. Und es sollen noch viel mehr werden: 27 Millionen potenzielle Fans haben die Bayern in den Vereinigten Staaten ausgemacht, erklärt Martin Schütz von Deutschlandfunk Nova: "Die USA sind ein riesiger Markt und den wollen auch die beiden Bundesligisten erschließen."
Fans aus aller Welt
Man könnte auch sagen, dass der Fanmarkt in Deutschland so ziemlich von den Bundesligisten abgegrast ist: In Deutschland gehen die Verkäufe von Trikots, Schals und all den anderen Fan-Utensilien zurück oder stagnieren zumindest. Also bereisen die Clubs massiv den Globus auf der Suche nach neuen Fans und Märkten.
Für deutsche Vereine sind die USA dabei besonders spannend, schon seit Jahrzehnten gibt es Verbindungen: "Die Major League Soccer war lange so was wie das Altersheim des europäischen Fußballs", sagt Martin Schütz. Da konnten Altstars noch zwei, drei Jahre vor dem Ruhestand kicken und Geld verdienen, Stars wie Bastian Schweinsteiger, Zlatan Ibrahimovic oder Wayne Rooney spielen heute noch in der ersten Fußballliga der USA.
"Bei aller Verwurzelung, die wir ohne Frage hier in München haben, muss sich auch ein Club wie der FC Bayern global entwickeln."
Seit der Weltmeisterschaft 1994 arbeiten die Amerikaner aber auch viel mit jungen Talenten, stecken Geld in die Jugendarbeit. Und das kommt auch bei Sportfans gut an. "Die Reise ist wichtig für uns", sagt Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Und bei aller Verwurzelung, die wir ohne Frage hier in München haben, muss sich auch ein Club wie der FC Bayern global entwickeln."
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