E-Roller und E-ScooterBrennende Akkus: Risiken lassen sich vermeiden
Akkus können Brände auslösen: 2022 kam es in New York City zu 220 Feuern durch Akkus von E-Rollern oder E-Scootern. Zehn Menschen kamen dabei ums Leben. Wir können uns davor aber schützen.
Schuld an den Feuern, den Verletzten und Toten waren die in den E-Rollern und auch E-Bikes verbauten Lithium-Ionen-Akkus.
Eric Adams, Bürgermeister der Stadt New York, will mit dem Aktionsplan "Charge Safe, Ride Safe" weitere Brände vermeiden. Dazu gehört, dass der Verkauf von nicht-qualifizierten Akkus und Ladegeräten stärker kontrolliert und eingedämmt wird. Ebenso soll die Öffentlichkeit besser aufgeklärt werden.
Lithium-Ionen-Akkus können beim Laden heiß werden
Gefährlich sind vor allem Brände in Wohnungen - und ein Akkubrand kann zu einem Wohnungsbrand führen. Da in New York viele Menschen mittlerweile mit einem E-Bike oder E-Scooter unterwegs sind, laden sie ihre Akkus häufig in den eigenen vier Wänden auf. In der Stadt leben rund 65.000 Menschen, die als Fahrradkuriere oder Lieferdienste arbeiten, so unser Reporter Martin Schütz. Auch die laden ihre Bikes in der Wohnung.
E-Fahrräder oder E-Scooter werden durch leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus betrieben. Diese bestehen aus vielen Lithium-Akkuzellen, in denen sich dünne Schichten aus Kupfer und Alu befinden. "Getrennt werden diese durch sehr dünne Kunststofffolie", erklärt Martin Schütz.
"Das Herzstück eines E-Fahrrads oder auch E-Scooters ist ein sehr leistungsstarker Lithium-Ionen-Akku."
Wird eine dieser Zellen beschädigt, weil der Akku zu warm oder sogar heiß geworden ist, kann es passieren, dass die Energie im Akku unkontrolliert freigesetzt wird. Dann kann er Feuer fangen.
Gefährlich ist das auch, weil das im Akku enthaltene Lithium leicht brennbar ist. "Dann entstehen schnell ein paar hundert Grad Hitze und weitere Akku-Zellen fangen Feuer", so Martin Schütz.
"Das im Akku enthaltene Lithium ist leicht brennbar."
Diese Gefahr besteht nicht allein bei E-Bikes oder E-Scootern. "Lithium-Inonen-Akkus sind in vielen Geräten verbaut", sagt Martin Schütz. Auch in Smartphones, E-Zigaretten, Kopfhörern, Bluetooth-Boxen, Tablets und so weiter.
Um das Brandrisiko zu senken, gibt es einige Tipps:
- Akkus von E-Bikes oder E-Scootern zwischendurch mal in einer Fachwerkstatt kontrollieren lassen
- Vor allem empfiehlt sich eine Kontrolle nach einem Unfall oder wenn der Akku auf den Boden gefallen ist
- Wenn sich ein Gerät aufbläht, ist das kein gutes Zeichen. Auf jeden Fall kontrollieren lassen
- Grundsätzlich immer mal die Temperatur des Gerätes oder des Akkus überprüfen, wenn es lädt
- Wenn der Akku beim Laden heiß wird, dann den Händler aufsuchen; mehr als 60 Grad verträgt kein Akku
- Akkus laden wie es empfohlen wird: Nicht voll aufladen, eher zwischen 30 und 70 Prozent
Lithium-Ionen-Akkus sind sehr temperaturfühlig, das heißt, sie sollten nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. "Auch Temperaturen unter 5 Grad können den Akku schon schädigen", erklärt Martin Schütz. Der TÜV rät dazu, Geräte nur mit originalem Zubehör zu laden.
Keine Panik, aber ein achtsamer Umgang ist sinnvoll
Es besteht allerdings auch kein Grund zur Panik, so Martin Schütz. Laut dem Institut für Schadensverhütung und Schadensforschung sind Lithium-Ionen-Akkus absolut alltagstauglich. Es besteht kein außergewöhnliches Brandrisiko.
Aber: Sie stecken in immer mehr Produkten. Damit steigt die Zahl der Geräte und auch das Risiko. Auf die Akkus zu achten, kann also auf keinen Fall schaden.