Brandgefahr in BrandenburgKiefernwälder brennen wie Zunder
Die Waldbrandgefahr ist in manchen Teilen Deutschlands besonders hoch. Unter anderem in Brandenburg. Hier liegt es an den Kiefernwäldern, weil Kiefern nach längerer Trockenheit besonders gut brennen. Das ließe sich aber eindämmen, sagt Diplom-Forstwirt Raimund Engel.
Die Waldbrandgefahr in Brandenburg ist sehr hoch. Das hat etwas mit der langen Trockenheit zuletzt zu tun. Ein weiterer Grund liegt aber darin, dass in den Wäldern Brandenburgs vor allem Kiefern wachsen.
Wie hoch die Waldbrandgefahr in unseren Wäldern ist, hängt durchaus mit der Zusammensetzung zusammen - also welche Baumarten vorkommen und wie oft, sagt Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragter in Brandenburg und Diplom-Forstwirt. Brandenburg habe einen hohen Kiefernanteil, was einen besonders hohen Gefahrenfaktor darstelle, weil Kiefern nach langer Trockenheit wie Zunder brennen, sagt Raimund Engel.
"Die Kiefer hat ätherische Öle und sie hat Harz. Wenn es über längere Zeit trocken ist, brennt das wie Zunder."
Brandenburg sei von der Eiszeit geprägt, erläutert Raimund Engel. Nach dem Rückzug des Eises gebe es viele Sand-Standorte, die kaum Wasser halten könnten. Bei dem aktuellen Klima, mit seinen länger anhaltenden Trockenperioden, sei das Wasser schnell weg, wenn es regnet.
Eine Mischung aus Laub- und Nadelwäldern könnte Waldbrandgefahr eindämmen
Förster hätten aber die Chance, der hohen Waldbrandgefahr entgegenzuwirken, sagt Raimund Engel. Der Schlüssel sei eine höhere Durchmischung der Wälder. Hierzu müsse man aber schauen, ob der jeweilige Standort geeignet ist.
Eiche, Erle und Buche können auch in Brandenburg wachsen
"Es kann sich zum Beispiel lohnen, die Eiche mit reinzubringen", sagt Raimund Engel. Wo es etwas feuchter ist, könne man auch die Erle dazu pflanzen. Und an Standorten, die sehr nährstoffreich sind, würde auch die Buche wachsen, so der Diplom Forstwirt. Die Haupt-Baumart in Brandenburg würde aber die Kiefer bleiben, da sie dort einfach heimisch ist.
Die Kiefernwälder etwas mehr mit anderen Baumarten zu mischen, sei eine Generationenaufgabe, sagt Raimund Engel.
"Wenn jetzt begonnen wird, den Weg weg vom Nadelholz – hin zum Mischholz zu gehen, dann braucht es Zeit."
Wenn jetzt damit begonnen würde, zwischen den Nadelbäumen auch Laubbäume zu pflanzen, würde es schon erste Erfolge in absehbarer Zeit geben, sagt der Diplom-Forstwirt. Zwar brauche ein Baum um die 100 bis 150 Jahre, um seine Dimension zu erreichen - einen positiven Effekt bezüglich der Waldbrandgefahr, könne es aber schon in zehn bis 15 Jahren geben.