U16-Wahl in BrandenburgAfD stärkste Kraft bei Kindern und Jugendlichen
Würden in Brandenburg Kinder und Jugendliche bei der Landtagswahl mit abstimmen, wäre eine Partei klarer Wahlsieger: die AfD. Für Landesschülersprecher Stefan Tarnow gibt das wieder, wie präsent die Partei an Schulen ist.
29,73 Prozent – so viele Stimmen holt die AfD bei Kindern und Jugendlichen in Brandenburg. Gut 4.700 Jugendliche haben Mitte September dort an der U16-Wahl teilgenommen und die AfD für sich zur stärksten Kraft erklärt.
Die Ergebnisse der U16-Wahl zählen zwar nicht in das Wahlergebnis der Landtagswahl mit rein – in Brandenburg darf man erst ab 16 Jahren wählen – aber die Wahl der Kinder und Jugendlichen zeigt, welche Parteien sie auf dem Schirm haben. Und das ist bei den meisten eben die AfD.
Bei den Jungen punkten
Dahinter kommt die SPD mit 15,05 Prozent und die CDU mit 12,63 Prozent. Die Tierschutzpartei (12 Prozent) landet auf dem vierten Platz, gefolgt vom Bündnis Sahra Wagenknecht (8,1 Prozent). Die Grünen (5,27 Prozent) würden es nach der U16-Wahl knapp in den Landtag schaffen, die FDP (2,11 Prozent) allerdings nicht.
"Die AfD ist deutlich aktiver als die anderen Parteien. In Brandenburg werden explizit Flyer für Schülerinnen und Schüler gestaltet und vor den Schulen verteilt."
So ähnlich, wie die Kinder und Jugendlichen gewählt haben, fallen auch aktuelle Umfragen unter den Wahlberechtigten aus. Stefan Tarnow ist Landesschülersprecher in Brandenburg. Er erklärt sich die Beliebtheit der AfD unter Kinder und Jugendlichen vor allem durch zwei Punkte. Zum einen sieht er darin eine gewisse Rebellion der Schüler*innen. "Man kann sich wegsetzen vom Mainstream und aus Prinzip gegen etwas sein", sagt er.
Auf der anderen Seite sei die AfD bei den Kindern und Jugendlichen deutlich präsenter als die anderen Parteien – und das nicht nur auf Social Media. In Brandenburg werden von der Partei explizit Flyer für Schülerinnen und Schüler gestaltet und vor den Schulen verteilt, so Stefan Tarnow.
Der Landesschülersprecher glaubt aber nicht, dass der Großteil der Schüler*innen überzeugt rechts ist. Es sei vielmehr eine Frage des Umfelds. Wenn andere politische Positionen von Eltern, Freund*innen oder Bekannten nicht vertreten werden, blicken auch die Schüler*innen weniger auf die anderen Parteien.