Vapiano und Delivery HeroAb an die Börse
Schnell Italienisch essen gehen oder sich das Menü per Fahrrad-Kurier nach Hause liefern lassen: Das Geschäft mit dem Essen boomt. Deshalb wollen diesen Sommer gleich zwei Kandidaten an die Börse: die Restaurantkette Vapiano und der Lieferdienst Delivery Hero.
Flattern bei euch im Moment auch ständig Gutscheine und Flyer von Lieferheld, Pizza.de oder Foodora ins Haus? Kein Wunder! Deren gemeinsames Mutterunternehmen Delivery Hero will an die Börse - deshalb soll der Umsatz noch mal kräftig angekurbelt werden. Mit Pizza-Aktionstagen, Rabatt-Gutscheinen oder Gewinnspielen versuchen die zugehörigen Lieferketten, uns Kunden zum Bestellen zu animieren.
Delivery Hero unter Druck
Seit seiner Gründung 2011 hat Delivery Hero ein gutes Dutzend Firmen übernommen oder Beteiligungen erworben, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jörg Brunsmann. Hinter Delivery Hero steckt zum großen Teil wiederum Rocket Internet - die Holding von Firmengründer Oliver Samwer hält 40 Prozent der Anteile und steht unter großem Druck. "Viele Anleger haben Zweifel, dass deren Geschäftsmodell mit dem Großmachen und Abkassieren überhaupt noch funktioniert", sagt Jörg Brunsmann.
"Der Börsengang von Delivery Hero muss also ein Erfolg werden, sonst kann Rocket Internet auch bald einpacken."
Ebenfalls an die Börse zieht es die Pizza- und Pastakette Vapiano. Hinter den 180 Restaurants in 31 Ländern stecken als Geldgeber unter anderem zwei gestandene Unternehmer: zwei frühere Gesellschafter von Tchibo und ein Erbe der Kosmetikfirma Wella. "Wenn der Börsengang kommt - ganz sicher ist das noch nicht - wollen die um die 200 Millionen Euro einsammeln", sagt Jörg Brunsmann. Frisches Geld für neue Restaurants also, um weiter zu wachsen.
Was kommt nach dem Börsengang?
Während Vapiano also vor allem investieren und expandieren will, geht’s bei Delivery Hero vor allem um eins: Kohle machen.
Für uns als Kunden springen dadurch erst mal Rabatte raus. Langfristig kann so ein riesen Börsengang aber dann auch Nachteile für die Verbraucher haben, erklärt Jörg Brunsmann. Denn: Wir bestellen zwar bei verschiedenen Anbietern, landen aber immer wieder bei demselben, milliardenschweren Konzern.
"Der kann die Konkurrenz mit niedrigen Preisen oder solchen Rabatt-Aktionen platt machen. Und wenn die Konkurrenz weg ist, kann man auch die Preise wieder anheben."
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