FeuerwerkBöllerverbot
In den Niederlanden gibt es in diesem Jahr viele böllerfreie Zonen - und auch in Deutschland zündeln immer weniger zum Jahreswechsel.
Wir sind mitten in der Adventszeit. Bald ist Weihnachten und dann ist auch schon das Jahr wieder rum. Dann ist nach der ganzen besinnlichen Stimmung mal wieder ordentlich Party angesagt. Wir packen Böller und Feuerwerkskörper aus, um das Jahr ordentlich wegzupusten. Das ist Tradition. Eine Tradition mit der allerdings immer mehr unserer niederländischen Nachbarn brechen. In 56 Städten und Gemeinden wird dieses Jahr das Böllern an Silvester verboten sein.
App gegen Böller
Der Hintergrund: Es gibt in den Niederlanden eine Meldestelle für Feuerwerksschäden. Und dort haben sich allein im vergangenen Jahr 85.000 Menschen beschwert. Deshalb gibt es dieses Jahr in vielen Städten und Gemeinden feuerwerksfreie Zonen. Zum Beispiel rund um Altersheime, Asylsuchendenheimen und rund um Krankhäuser. Einige Städte gehen sogar noch weiter - und orientieren sich dabei an Australien. Down Under gilt ein generelles Verbot von privaten Feuerwerken. Dafür organisiert die Stadt ein Feuerwerk, dass sich dann alle anschauen können. Wird trotzdem privat geböllert, ist ein saftiges Bußgeld fällig.
"Die Knallerei wurde in Deutschland in den letzten Jahren immer mehr eingeschränkt."
Dazu muss die Polizei die illegalen Feuerwerker aber erst einmal finden. Und dazu arbeiten die Niederländer zum Teil mit modernster Technik. In der Universitätsstadt Leider und auch in der Stadt Amersfoort werden akustische Warnsysteme installiert, die erkennen, wo geböllert wird. Per App bekommen die Polizisten dann den Standort mitgeteilt.
Bleibt die Frage, ob das Feuerwerksverbot bald auch in Deutschland gilt. Die Knallerei in Deutschland wurde in den vergangenen Jahren immer weiter eingeschränkt. Feuerwerkskörper und Böller gibt es nur kurz vor Silvester zu kaufen. Feuerwerks-Fans halten das, was in Deutschland verkauft werden darf, für lahmen Kram. Und auch in Deutschland dürft ihr nicht überall böllern. Paragraf 23 der Ersten Verordnung zum Sprengstoff-Gesetz regelt, dass Feuerwerk in der Nähe von Kirchen, Krankhäusern, Kinder- und Altersheimen, sowie in der Nähe von Häusern mit Reetdach oder Fachwerkhäusern verboten ist. Und viele Gemeinden erlauben Feuerwerk nur am 31.12. zwischen 18 und 7 Uhr Morgens.
Dazu kommt: Der Betrag, den wir Deutschen für Feuerwerk ausgeben, ist in den vergangenen fünfzehn Jahren zumindest leicht gesunken. Ein bisschen weniger als 1,50 Euro geben wir im Schnitt fürs Feuerwerk aus pro Kopf. Das hat 2014 trotzdem einen Umsatz von 124 Millionen Euro für die Hersteller von Feuerwerk bedeutet. Die halten natürlich nichts von einem Feuerwerksverbot. Auf der anderen Seite bleiben die Zahlen von Leuten, die durch Feuerwerk zu Schaden kommen stabil. Klassiker sind Verbrennungen und abgesprengte Finger. Und im vergangenen Jahr sind auch wieder durch Feuerwerkskörper zwei Menschen gestorben. Bei den beiden Toten waren wohl in beiden Fällen nicht zugelassene Feuerwerkskörper im Spiel. Und meistens liegt es immer an leichtsinnigen oder unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk, wenn sich jemand verletzt. Die Dinger seien sicher, wenn man sich an die Anleitung hält, erklärt Profi-Feuerwerker Udo Neumann auf Youtube.