Blockupy"Ohne Protest geht es nicht"
Von Blockupy haben wir lange nichts gehört. Bis zu den Protesten und Krawallen in Frankfurt am 18. März. Nach den Ausschreitungen um die Eröffnung des neuen EZB-Hauptquartiers ist diese linke Bewegung ganz groß rausgekommen. Aber die Blockupy-Demonstranten waren ein sehr bunter Haufen. Denn: Das eine Links gibt es nicht.
Blockupy ist ein Bündnis verschiedener linker Organisationen, auch ein paar Parteien sind darunter. Seit 2012 wenden sich die Aktivisten gegen die Krisenpolitik in Europa und vor allem die Troika aus Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Kommission. "Vor allem die EZB zwingt die Länder zu Sparmaßnahmen, die dort so extreme Auswirkungen haben, das ganze Sozialsysteme kollabieren", sagt Roland Süß, der Blockupy-Sprecher.
Protest durch Regelüberschreitungen
Den Protest zeigt Blockupy mit zivilem Ungehorsam, vor allem durch Blockaden. "Das ist aber nicht als Gewalt zu verstehen", sagt Roland Süß, "die Blockaden, wie wir sie geplant haben, sind gerechtfertigte Regelüberschreitungen." Das eint die Aktivisten aus vielen verschiedenen Ländern, die alle mehr oder weniger ähnlich ticken - auch wenn sie sich selbst nicht unbedingt als Linke bezeichnen würden. Den Protest sehen sie alle als notwendig.
"Griechenland zeigt klar und deutlich, dass die aktuellen Maßnahmen nicht funktionieren können. Aber die Politik ändert nichts an ihrer Richtung."
Das Ziel von Blockupy: die öffentliche Debatte am Laufen halten. "Sonst haben wir in den nächsten Jahren Verhältnisse, wo eher rechte und nationalistische Positionen sich durchsetzen werden", sagt der Blockupy-Sprecher. So wie sich das bereits in Frankreich abzeichne.