BiologieDie Evolution zu beweisen ist gar nicht so einfach - geht aber
Vertreter des so genannten Intelligenten Designs glauben, dass ein höheres Wesen die Erde und alle Lebewesen so geschaffen hat, wie wir sie heute kennen. Wie lässt sich diese Vorstellung mit guten Argumenten entkräften? Ein Vortrag des Genomforschers Michael Hiller.
Die Evolutionstheorie besagt, dass Menschen und Tiere gemeinsame Vorfahren haben, aus denen wir uns entwickelt haben. Für viele ist das eine selbstverständliche wissenschaftliche Wahrheit. Doch andere können sich mit diesem Gedanken nach wie vor nicht anfreunden.
"Was sind denn wirklich klare Hinweise, dass Evolution wirklich stattgefunden hat und dass das Leben auf unserem Planeten nicht einfach konstruiert wurde?"
Gibt es Argumente, die die Idee eines intelligenten Designs wirklich überzeugend widerlegen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Vortrags von Michael Hiller. Er ist Professor für vergleichende Genomik am Loewe-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik der Senckenberg Gesellschaft und der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
"Reichen Ähnlichkeiten aus, um intelligentes Design als eine Theorie auszuschließen? Ich würde sagen, das ist nicht der Fall."
Hiller stellt konkrete Belege für die Evolutionstheorie dar. Seine Beispiele stammen aus unterschiedlichen Forschungsbereichen, wie der Paläontologie, der Entwicklungsbiologie und der Genomforschung. Dabei geht er auch darauf ein, welche beliebten Argumente nicht funktionieren. Dass sich Menschen und Menschenaffen doch ziemlich ähnlich seien, ist zum Beispiel noch lange kein Beweis für die Evolution.
Michael Hillers Vortrag hat den Titel "Hat Evolution wirklich stattgefunden? Belege aus der Paläontologie, Entwicklungsbiologie und Genom-Forschung." Er hat ihn am 14. April 2021 online gehalten im Rahmen der Vorlesungsreihe "Bauplan der Natur – Wie Genomik unseren Blick auf die biologische Vielfalt revolutioniert" der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.