McDonald'sDer Quickie mit dem Bio-Burger
Wenn ein bekanntes Schnellrestaurant einen Bio-Burger anbietet, das Bio-Rindfleisch aber nur für acht Wochen reicht, dann stellen wir uns die Frage: Wie kann das sein? Tatsächlich: Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Grundsätzlich!
Weil das Fleisch nur für acht Wochen reicht, bieten die mit dem großen M den Bio-Burger nur für knapp acht Wochen an. Das hat uns sehr gewundert, aber tatsächlich ist es schwierig, an genügend Bio-Fleisch zu kommen. Mit dem Bio-Burger-Angebot hat McDonald's den Markt ganz schön aufgewirbelt. Für die zwei Monate werden 600 Tonnen Bio-Rindfleisch benötigt. Das ist eine ganze Menge und daher schwer aufzutreiben.
"Der Markt ist da gar nicht für ausgelegt. Die müssen das quasi zusammenkaufen."
Bei verarbeiteten Bio-Produkten gibt es auf dem deutschen Markt seit Jahren zu wenig Rohware. Getreide, Obst und Gemüse müssen zum Beispiel importiert werden. Und insgesamt ist der Markt gar nicht so groß, wie man meinen könnte. Der Bio-Anteil beim Fleisch, das in Deutschland geschlachtet wird, liegt bei gerade mal ein bis zwei Prozent. Dabei liege Bio im Trend, sagt der Verband von Öko-Lebensmittelherstellern (AÖL). Der Markt wächst seit Jahren, aber für viele Landwirte rechnet es sich nicht, auf Bio umzusatteln, weil das hohe Investitionen bedeutet.
McDonald's könnte für einen wachsenden Bio-Markt sorgen
Wenn die Fastfood-Kette jetzt den Bio-Burger dauerhaft anbieten will und langfristig in Aussicht stellt, große Mengen an Bio-Fleisch abzunehmen, könnte das nach Einschätzung des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) alles ändern. Für viele Bauern gebe es dann den Anreiz, ihren Betrieb auf Bio umzustellen, weil das eigene Hackfleisch dann sicher abgenommen würde.
"McDonald's würde dann ungefähr ein Zehntel des verfügbaren deutschen Bio-Rindfleischs brauchen."
Der BÖLW würde so einen Vorstoß von McDonald's begrüßen. Er kämpft für mehr Bio-Landwirtschaft und würde sich freuen, wenn künftig der ganze Burger Bio wäre - und nicht nur das Rindfleisch.
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