BewusstwerdungLiebe nicht von Gedankenschrott erdrücken lassen
Viele Gedanken, die uns im Kopf herumschwirren, sind nicht unsere eigenen und können uns das Leben und die Liebe schwer machen. Das erfuhr auch Deutschlandfunk-Nova-Moderatorin Diane Hielscher, als sie sich von ihrem Partner trennte. Anlass für sie, in dieser Achtsam-Sendung über "Neurologie und Liebe" zu sprechen.
Was hat Neurologie mit Liebe zu tun? Viel, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Moderatorin Diane Hielscher.
"Wir haben ungefähr 60.000 Gedanken jeden Tag, sagen Neurologen*innen. Das meiste davon ist Schrott und leider auch gar nicht unser Gedanken. Weil wir diesen Gedanken aufsitzen, passieren eben auch in unserem Liebesleben Dinge, die wir eigentlich gar nicht wollen."
Diane spricht aus eigener Erfahrung. 2017 trennte sie sich von ihrem Partner. Diese Trennung war für sie Anlass, sich mit Achtsamkeit zu beschäftigen. Heute sieht sie die Trennung anders, denn sie hat sich eingehend mit dem Thema "Neurologie und Liebe" auseinandergesetzt.
Vom Gedankenschrott befreien
Zigtausende Gedanken gehen uns täglich durch den Kopf, doch viele sind gar nicht unsere eigenen Gedanken. Wir haben sie von unseren Eltern übernommen oder stammen von unseren Vorfahren. Oft denken wir noch wie Menschen, die lange vor uns gelebt haben, sagt Diane. Diese Gedanken halten wir für Realität und glauben, wir müssten danach leben.
"Wir denken, das wäre die Realität, das wäre die Wahrheit und wir müssten so leben."
Neurologie, Psychologie, Experimente, Studien, Philosophie in Bezug auf Liebe sind Thema in dieser Achtsam-Folge, in der sich Diane mit der Psychologin Main Huong Nguyen über die Liebe und Liebeskummer unterhält.
Dianes Glaubensbekenntnis
Außerdem sprechen die beiden darüber, warum es wichtig ist, darüber nachzudenken, was wir glauben. Dianes Glaubensbekenntnis:
"Ich glaube daran, dass wir Menschen große Herausforderungen gemeinsam meistern können, dass Sex auch in Langzeitbeziehungen leidenschaftlich sein kann, ich glaube an lautes Lachen, Freundschaft und Begehren. Ich glaube, dass jede*r auch andere Menschen anziehend finden kann, ohne dass das zu einer Katastrophe in der Beziehung führen muss, ich glaube an Toleranz.
Daran, dass wir alle unsere Potenziale entfalten können! Ich glaube daran, anderen zu helfen, sie zum Lachen zu bringen und zu verzeihen, sich und anderen. Ich glaube, dass wir aus Fehlern lernen können.
Ich glaube an Selbstmitgefühl, Meditation, Yoga und daran, dass es irgendwann egal sein wird, ob ich ein Mann, eine Frau oder irgendetwas anderes bin, schwul, lesbisch, bi oder hetero. Ich glaube an Wunder, ich glaube an Pizza, Rotwein und Gemüsecurry, an Lösungen und ans Barfußtanzen am Strand.
Das ist mein Glaube. Woran glaubt ihr?"
In dieser Achtsam-Sendung geht es um die persönlichen Erfahrungen mit dem Meditieren von Main Huong und Diane und um ganz viel Herzschmerz, Liebe und Trennung. "Diesmal wird es persönlich", sagt Diane. Von ihr kommt diesesmal ausnahmsweise auch die Übung am Ende der Sendung.