ParasitenBettwanzen: Der Feind in deinem Bett
Bettwanzen sind lästiges Ungeziefer und zu nichts nutze. Keiner mag sie. Aber sie mögen uns. Sie krabbeln in unsere Koffer, kleben ihre Eier unter unsere Schuhe oder warten in fremden Hotelbetten auf uns.
Bettwanzen lieben unseren Körpergeruch. Der zieht sie magisch an. Darum wird Reisenden auch geraten, ihre schmutzige Wäsche nicht auf dem Boden liegen zu lassen, sondern sie in einer Tüte in einem Schrank zu verstauen. Oft ist es nämlich so, dass Bettwanzen ein übles Reisemitbringsel sind.
Bettwanzen können prinzipiell überall lauern - im Luxushotel oder in der Jugendherberge. Sie sind nicht unbedingt ein Zeichen von mangelnder Hygiene. Denn sie sind einfach äußerst geschickt darin, sich zu verstecken.
Alpenverein will sensibilisieren
Auch beim Deutschen Alpenverein kennt man das sechsbeinige Problem. Und man will Wanderer und Bergsteiger sensibilisieren und informieren. Denn die Holzhütten bieten natürlich besonders viele gute Schlupfwinkel für die Parasiten.
"Bettwanzen sind leider nicht so einfach zu finden. Sie sind nämlich nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich eher nicht im Bett, sondern in Ritzen, hinter Fußboden-Leisten, hinter Lichtschaltern oder Bilderrahmen."
Unser Reporter Johannes Döbbelt hat sich informiert und sagt, bevor wir unsere Koffer im Hotel oder der Hütte auspacken, sollten wir erst einmal das Bett checken: Unter der Matratze oder dem Lattenrost könnte man Hinweise finden, nämlich kleine schwarze Pünktchen - den Kot der Tiere.
Die Bettwanze kommt nachts
Bettwanzen selbst sieht man tagsüber meist eher nicht, weil sie erst nachts aus ihren Verstecken kommen, in unsere Betten krabbeln und unser Blut saugen. Wer von Bettwanzen gebissen wurde, wacht morgens mit vielen roten Bissen auf, die jucken können. Bei Hinweisen auf einen Bettwanzen-Befall sollte man das Zimmer räumen und dem Hotel oder der Hütte Bescheid geben.
"Man findet Kotspuren, das sind so kleine schwarze Pünktchen, die aussehen wie Fliegendreck, und manchmal kann man in den Verstecken auch Häutungshüllen sehen, das sind so durchscheinende kleine Hüllen."
Tod in der Mikrowelle
Der Deutsche Alpenverein schätzt, dass etwa 10 Prozent seiner Hütten Probleme mit Bettwanzen haben. Im Infoflyer "Bettwanzen wandern mit" informiert man über Vorbeugung und Verbreitung. Und: Einige Hütten greifen zu ungewöhnlichen Maßnahmen, wie Robert Kolbitsch vom Deutschen Alpenverein erklärt: Sie packen die Schlafsäcke der Wanderer in die Mikrowelle.
"Das heißt, dass sie die Schlafsäcke, die Hüttensäcke, die die Wanderer mit dabei haben, in eine Mikrowelle stecken, bevor sie sie in die Hütte mitbringen dürfen. Weil dann ja auch die Bettwanzen getötet werden."
Andere Hütten geben nur noch eigene Schlafsäcke raus zum Übernachten, setzen Wanzen-Spürhunde ein oder haben spezielle Räume für die Rucksäcke, die nicht mehr mit ins Schlafzimmer gebracht werden dürfen.
Wer nun nach dem Urlaub fürchtet, blinde Passagiere im Gepäck zu haben, für den hat Juliane Fischer vom Umweltbundesamt folgenden Tipp: Die Klamotten bei 60 Grad waschen oder mindestens einen Tag lang einfrieren - dabei sterben die Bettwanzen. Und den Koffer sollte man zuvor in der Badewanne gründlich inspizieren.