BausparvertragBausparen? So geht's!
Bausparkassen dürfen Kunden den Vertrag kündigen, wenn sie ihn zehn Jahre lang nicht eingelöst haben. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Wir erklären euch, worauf ihr beim Bausparen achten solltet.
Für Kunden mit älteren Bausparverträgen sind das schlechte Nachrichten: Denn die alten Bausparverträge waren lukrativ mit 3 bis 5 Prozent Guthabenzins. Bausparen bedeutet, eine gewissen Summe für einen Immobilienkauf zu sparen, den Rest gibt die Bausparkasse dann als Darlehen dazu. Bei den alten Verträgen wollten viele Kunden das Darlehen aber gar nicht, sondern sind vielmehr scharf auf die vergleichsweise hohen Zinsen. Genau diese Kunden wollen die Bausparkassen wiederum gerne loswerden.
"Bausparen heißt eigentlich: Ich zahle ein, bis die Hälfte im Topf ist und dann gibt es den Rest als Darlehen."
Einen Nachteil haben die alten Bausparverträge allerdings doch für uns Kunden: Häufig wäre der Darlehenszins so hoch, dass es sich nicht lohnen würde, dieses Darlehen aufzunehmen. "Auf dem Bankenmarkt gibt es zurzeit ganz normale Baudarlehen, die in der Regel viel günstiger sind."
Der Bundesgerichtshof hat heute entschieden, dass Bausparkassen Kunden kündigen dürfen, deren Bausparverträge zehn Jahre oder älter sind. "Die Bausparkassen wollen diese Kunden loswerden, denn die kosten richtig Geld. 3, 4 oder 5 Prozent Zinsen bei 100.000 Verträgen müssen die Bausparkassen auch erst mal erwirtschaften."
"Ererbte oder geschenkte Bausparverträge, die ihr nie richtig beachtet habt, da kann ich nur sagen: Nicht anrühren, hüten wie einen Augapfel, das ist eine richtig tolle Geldanlage."
Sollte sich die Bausparkassen bei solch älteren Verträgen melden, rät Jörg Marksteiner dazu, erst mal abzuwarten. Wenn ein Bausparvertrag zuteilungsreif wird, sollten wir uns ganz genau überlegen, was wir tun:
- ein Darlehen aufnehmen
- das Geld neu anlegen
- das Geld irgendwohin überweisen
Häufig fehlt in diesem Fall aber eine vierte Option: Nämlich den Bausparvertrag einfach weiterlaufen lassen. Diese Variante ist aber oft erst mal die beste.
"Genau lesen, sich nicht ins Bockshorn jagen lassen und möglichst lange von den Zinsen profitieren."