PUBG und FortniteWie aus einem Game ein eSport werden soll
PUBG und Fortnite sind gerade die angesagtesten Computerspiele überhaupt. Und die Entwickler wollen sie nun mit aller Macht als eSport etablieren. Mit Events und Preisgeldern in Millionenhöhe.
"Battle Royale" heißt das Genre und das Prinzip ist ebenso simpel wie spannend: 100 Spieler werden auf einer Insel abgeworfen, dort sammeln sie dann Waffen, Rüstungen und andere Ausrüstungsgegenstände. Wenn sie andere Spieler entdecken, beginnt die Schießerei. Der letzte Überlebende hat das Spiel gewonnen.
Das Spiel "Playerunknown's Battlegrounds" ist voriges Jahr erschienen und hat das Genre so richtig beliebt gemacht. Zeitweise spielten mehr als 20 Millionen Menschen das Game zum selben Zeitpunkt, ein Rekord. Und der große Konkurrent von "PUBG" heißt "Fortnite: Battle Royale", hat das Spielprinzip kopiert, variiert und so den Genre-Vorreiter schnell in der Beliebtheit überholt.
Epic, die Entwickler von Fortnite, verdienen pro Monat 300 Millionen Dollar an ihrem Spiel, bei PUBG sind es etwas mehr als 100 Millionen Dollar. Und die Macher wollen, dass ihre Spiele nicht nur jetzt extrem beliebt sind, sondern auch noch in fünf oder zehn Jahren viel Geld in ihre Kassen spülen.
Darum wollen sie ihre Spiele mit aller Macht als eSport-Games etablieren. Mit regelmäßigen Turnieren, Profispielern und Vereinen, Weltmeisterschaften, Amateur-Spielern und so weiter.
Viele Millionen Dollar für Top-Spieler
Dazu gehören auch Events wie das PUBG Global Invitational Berlin: 10.000 Zuschauer in einer Arena, Hunderttausende vor dem Stream, vier Tage, an denen die 20 besten PUBG-Teams aus der ganzen Welt gegeneinander antreten. 400.000 Euro bekommen die Gewinner, insgesamt werden 2 Millionen Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet.
Der große Konkurrent Fortnite macht es ähnlich und stopft insgesamt 100 Millionen Dollar in verschiedene Turniere und Events.
"Die Vergleichbarkeit der Leistung ist ganz, ganz wichtig. Die Frage nämlich: Wie viel Zufall steckt in deinem Spielsieg?"
Ob Fortnite und PUBG tatsächlich anerkannte eSports werden können, ist allerdings noch offen: Eine exakte Definition, was eigentlich alles eSport ist, gibt es nämlich noch nicht. Es reicht nicht, ein digitales Spiel zu haben, dem viele Menschen zuschauen.
Eine Frage der Leistung
Beim eSport-Bund Deutschland wird deswegen intensiv mit Entwicklern, Spielern, Politikern und Fans diskutiert, wie der eSport eigentlich aussehen könnte und sollte. "Die Vergleichbarkeit der Leistung ist ganz, ganz wichtig", sagt der Verbandspräsident Hans Jagnow und gibt es bei den Battle-Royale-Spielen noch etwas vorsichtig. "Hat das noch was mit der Leistung des Spielers was zu tun - oder ist das eher ein Show-Match?
Die PUBG-Corporation will sein Spiel so oder so als eSport-Titel etablieren und arbeitet bereits an Ligen für Profis und Amateure. Und wenn es nach dem PUBG Global Invitational Berlin einen Gewinner gibt, dann wird der mit Sicherheit nicht nur als bester PUBG-Spieler, sondern auch als eine Art Weltmeister gefeiert werden.
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