Ende des BargeldsBezahlen mit Google
Wenn ihr mal im Silicon Valley unterwegs seid und dort Bock auf einen Burger bei McDonalds habt, könnt ihr ein neues Bezahlmodell ausprobieren: "Hands free" heißt das - und funktioniert mithilfe von Google. Wolfgang Stuflesser hat es ausprobiert.
Und zwar so: Er stand bei McDonalds an der Kasse und sagte einfach nur: "Hallo, ich zahle mit Google." Das funktioniert mit der App Hands free. Dort müssen die User ein Foto, die Kreditkartendaten hinterlegen und die Initialen. Der Kassierer fragt dann nach den Initialen. Das Kassensystem zeigt dann dein Foto an und der Kassierer checkt, ob du es wirklich geht. So geht bargeldloses Bezahlen, ohne überhaupt das Handy aus der Tasche zu ziehen.
"Das Zauberwort lautet: 'I want to pay with Google'. Das geht allerdings nur, wenn du vorher eine App auf deinem Telefon installiert hast."
Damit die Kassierer nicht zufällig verschiedene Personen mit denselben Initialen verwechseln, trackt Google vorher genau, wo sich derjenige befindet, der da gerade bezahlen will. "Das ist superpraktisch, weil du nicht einmal deine Kreditkarte rausfummeln musst", sagt Wolfgang Stuflesser. "Das heißt eben auch, dass mein Telefon Google gemeldet hat, wo ich bin. Und McDonalds hat Google gemeldet, wie viel ich gerade bezahlt habe." Zudem verfügt Google damit über sehr sensible Daten, wie ein persönliches Foto und Kreditkarteninformationen.
"Diese Daten sind der Grund, warum Google das macht. Dann können sie mir anschließend gezielt Burgerwerbung oder Werbung für ein Fitnessstudio machen."
Wolfgang Stuflesser lebt in L.A. und bezahlt dort alles mit Kreditkarte: die Stromrechnung, den Parkplatz, die Miete. Da sei das neue Google-Bezahlsystem jetzt nicht so richtig krass, erzählt er. "Die Kreditkartenunternehmen kennen meinen Lebenswandel ohnehin schon ganz genau, da ist das jetzt einfach nur eine Stufe oben drauf."
Trinkgeld und bargeldloses Zahlen
Wolfgang Stuflesser kann sich gut vorstellen, dass sich Google Pay auch in Europa durchsetzt - allerdings erst, wenn die Datenschutzbeauftragten mitmachen. Ein Nachteil könnte das allerdings für diejenigen sein, die sonst vom Trinkgeld profitieren. Das berechnet Google Pay bislang nicht mit ein, stattdessen müsste Wolfgang Stuflesser fürs Trinkgeld noch immer Bargeld zücken.