BangladeschBesser heißt nicht gut
Auch zwei Jahre nach dem Einsturz der Textil-Fabrik Rana Plaza sind viele Arbeiter noch traumatisiert. Ihre Arbeitsbedingungen haben sich wenig verbessert.
Die Betroffenheit war groß, als vor zwei Jahren über 1.100 Menschen in Bangladesch beim Einsturz einer Textilfabrik starben. Über 2.000 Menschen wurden verletzt. Die großen Modekonzerne versprachen, die Arbeitsbedingungen besser zu kontrollieren. Der öffentliche Druck war groß.
Überstunden und wenig Lohn
Tatsächlich gab es Verbesserungen im Land. So wurde der Mindestlohn angehoben und die Diskussion um Arbeitssicherheit hält an. Es ist aber immer noch ein "karger Lohn", den die Textilarbeiter verdienen, sagt Indien-Korrespondent Jürgen Webermann. Durch die Inspektoren im Land werden zwar Sicherheitsmängel behoben.
"Was in Zeiten von Überstunden hinter verschlossenen Türen in so einer Fabrik passiert, kann aber niemand wissen."
In kleinen Manufakturen kommt es schneller zu Verbesserungen, als in den großen Fabriken. Viele kleine Betriebe achten darauf, dass bei ihnen fair gearbeitet wird. Doch in einem Land, in dem Korruption an der Tagesordnung ist, kann niemand ausschließen, dass nicht wieder auf ungeeignetem Grund gebaut wird, so Webermann. Oder dass nicht wieder Menschen zu Schaden kommen.
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