BananenpilzWie Forschende versuchen, die Banane zu retten

Bananenbrot, Smoothies oder als schneller Snack in der Pause – die Banane ist überall. Sie liefert Magnesium, Vitamine und schmeckt einfach gut. Doch ein Pilz bedroht den Anbau. Gentechnik soll jetzt helfen – es gibt aber auch einfachere Ideen.

Der Pilz "Fusarium oxysporum forma specialis cubense" greift die Bananenpflanze aggressiv an. Insbesondere die Sorte Cavendish ist davon bedroht – sie ist die mit Abstand beliebteste Sorte in Deutschland: 99 Prozent der hierzulande gekauften Bananen sind Cavendish.

Das Problem ist altbekannt. Bereits in den 50er Jahren rottete eine frühere Form des Pilzes die Vorgänger-Sorte der Cavendish aus. Die aktuelle Variante ist bereits die vierte und nennt sich daher auch "Tropical Race 4", kurz "TR4".

"Das Problem ist, dass der Pilz bis zu 50 Jahre im Boden bleibt, sodass dort keine neuen Bananenplantagen entstehen können und somit eine komplette Ausrottung des Pilzes nahezu unmöglich ist."
Miriam Mair, SWR-Wissenschaftsredaktion

Bei einem Pilzbefall fangen zunächst die Blätter der Bananenstaude an zu welken. Schließlich werden die Früchte ungenießbar und die Pflanze stirbt ab.

Miriam Mair aus der SWR-Wissenschaftsredaktion weist zudem auf einen langfristigen Schaden des Anbaus hin: "Das Problem ist vor allem, dass der Pilz bis zu 50 Jahre im Boden bleibt, sodass dort keine neuen Bananenplantagen entstehen können und somit eine komplette Ausrottung des Pilzes nahezu unmöglich ist."

Suche nach einer Lösung

Die Wissenschaft versucht schon lange, die Banane zu retten. Ein Forschungsteam aus den USA hat im Erbgut des Pilzes zwei Gene gefunden, die entscheidend für die Verbreitung sind. Diese sind für die Produktion von Stickstoffmonoxid verantwortlich, ohne das der Pilz nicht in die Pflanze eindringen kann. Das Erbgut zu verändern, scheitert allerdings in der Praxis, da der Pilz bereits zu sehr in der Umwelt verbreitet ist.

Frank Rasche setzt auf eine andere Möglichkeit, dem Pilz den Kampf anzusagen. Der Agrarökologe forscht schon lange am Institut für tropische Agrarwissenschaft an der Universität Hohenheim zu dem Pilz.

Bohnen können helfen

Der Ansatz seines Teams ist leichter umzusetzen: Stickstoffoxidierende Pflanzen wie Bohnen sollen zusammen mit Bananen angebaut werden. Die abgegebenen Stoffe reduzieren das Wachstum des Pilzes stark.

Die Forschung versucht auch, über weitere Wege eine Lösung zu finden. Das perfekte Gegenmittel gibt es aber noch nicht. Bananen könnten in weniger anfälligen Monokulturen angebaut werden. Und Forschende arbeiten an neuen Züchtungen. Doch bis diese die Cavendish für unser Bananenbrot ablösen, kann es noch lange dauern.