BahnstreikMitfahren mit weniger Wut
Wegen des Streiks steigen viele Reisende auf das Auto um. Wenn sie kein eigenes haben, nutzen sie die Mitfahrgelegenheiten, die schnell und preisgünstig im Netz ihre Dienste anbieten. Aber die Sache hat einen Haken, denn ab und zu werden Verabredungen nicht eingehalten. Und dann geht der Ärger von vorne los. DRadio-Wissen-Reporter Philipp Dienberg hat das miterlebt.
Philipp Dienberg muss in dieser jede Woche bei DRadio Wissen im Kölner Funkhaus sein, idealerweise halbwegs pünktlich um 9 Uhr und am liebsten kommt er mit der Bahn nach Köln. Und dann: Bahnstreik. Kein Problem, die Mitfahrgelegenheit hilft, schnell findet Philipp eine Tour von Düsseldorf nach Köln. Vier Euro soll Philipp für die Fahrt zahlen, ein Schnäppchen. Und dann steht er um 8:03 Uhr am Morgen am Treffpunkt und bekommt die SMS: "Sorry - fahre doch nicht bis Köln!"
"Als mir der Fahrer abgesagt hat, war ich erstmal sauer und habe ihn das auch spüren lassen. Seine Ausrede: Es wären ihm zu viele Staus vor Köln und so."
Das Problem der Mitfahrgelegenheiten: Jeder kann sie ohne Probleme stornieren und seine Mitfahrer im Regen stehen lassen. Konsequenzen hat das nicht. Philipps Idee: Eigentlich sollte es eine kleine Strafe geben, wenn man seinen Mitfahrern nicht mindestens 24 Stunden vorher absagt. So bleibt das Mitfahren bei Fremden unberechenbarer als ein Trip mit der Bahn.
Philipp wechselt die Seiten und wird Fahrer
Philipp will es besser machen: Er besorgt sich ein Auto und bietet nun selbst die Tour von Düsseldorf nach Köln an. Es dauert in der Bahnstreik-Woche nicht lange, bis sich drei Mitfahrerinnen bei Philipp melden, Lena, Anne und Johanna, die sich als "gut gelaunte Mädels" empfehlen. Dann hat er noch eine Tour mit Arif - der selbst Mitarbeiter bei der Deutschen Bahn ist. Philipps Fazit: Er hat vier sympathische und coole Menschen an einem Tag kennengelernt und ist entspannt ins Funkhaus gekommen. Klar: "Ich werde öfter mal eine Fahrt anbieten."