Badeunfälle vermeidenBadesaison: Erst denken, dann schwimmen
Ein Sommer ohne Baden ist vorstellbar aber unnötig. Neben der Badehose gehört auch der Menschenverstand ins Gepäck, sagt Carsten Rüsenberg von der DLRG.
Unbewachte Seen und Badestellen an Flüssen und Flüsschen sind gerade jetzt beliebt, wo Freibäder erst langsam und limitiert öffnen. Badeunfälle gibt es in jedem Jahr. Grundsätzlich sollten sich Badende, bevor sie wirklich ins Wasser springen, erstmal die Badestelle genauer angucken, sagt Carsten Rüsenberg von der Deutschen-Lebensrettungsgesellschaft (DLRG).
Ehrliche Selbsteinschätzung
Das gilt auch, wenn die Stelle eigentlich bekannt ist. Grundsätzlich sollte niemand alkoholisiert und überhitzt ins Wasser. Eine ehrliche Einschätzung der eigenen Schwimmfähigkeit sei auch hilfreich.
"In letzter Instanz gehe ich dort einfach nicht schwimmen. Da sollte man auch dem Gruppendruck nach Möglichkeit nicht nachgeben."
Eine Schwierigkeit in Baggerseen sind Abbruchkanten im Wasser. Die Wassertiefe wird an diesen Kanten schlagartig tief. Außerdem bilden sich in diesen und anderen stehenden Gewässern gerade im Frühsommer Sprungschichten, erklärt Carsten Rüsenberg.
Schockende Sprungschicht
Das Wasser ist in einer dünnen Schicht an der Oberfläche vielleicht knapp 20 Grad warm. Schwimmende, die hineinspringen, geraten dabei leicht in eine tiefere Sprungschicht, die vielleicht nur 14 Grad hat, erklärt er. Dieser Temperaturunterschied belastet das Herz-Kreislauf-System, so Carsten Rüsenberg.
"Das ist eine unglaubliche Belastung für das Herz-Kreislauf-System. Gerade für junge Menschen."
In Stauseen können tiefliegende Abflüsse in der Nähe der Staumauern außerdem eine Sogwirkung entwickeln und Schwimmende gefährden. Carsten Rüsenberg erinnert daran, dass Naturgewässer ständig dem Einfluss der Natur ausgesetzt sind und sich die Badebedingungen dort verändern können.
Müll als Gefährdung
Baggerseen werden durch die Abbauarbeiten verändert. Zusätzlich können Müll und versenkte Gegenstände Schwimmende gefährden – ein im See entsorgtes Fahrrad beispielsweise. Dadurch können Badendende beim Schwimmen behindert und gefährdet werden, beispielsweise wenn sich ein Fuß darin verfängt.
Bleibt als Ergebnis: Bewachte und freigegebene Gewässer sind für Carsten Rüsenberg die sicherste und auch die empfehlenswerteste Badeoption.
"Klare Empfehlung ist, nur an freigegebenen und nach Möglichkeit bewachten Gewässern ins Wasser zu gehen und zu baden."