Autorin Ronja Ebeling"Führung darf man auch hinterfragen"
Ronja Ebeling hat Führungskräfte interviewt. Sie wollte herausfinden, welche Lösungen und Perspektiven es insbesondere für ihre Generation gibt.
"Eine gute Führungskraft muss unheimlich reflektiert sein", sagt Ronja Ebeling. Die Journalistin hat für ein Buch-Projekt Führungskräfte von verschiedenen Unternehmen zum Vorstellungsgespräch gebeten – auf der Suche nach guten Lösungen für das Arbeitsleben und Perspektiven für ihre Generation, die Gen Z.
Dafür hat sie mit Vorständen, Geschäftsführern und Personal-Managern gesprochen, unter anderem vom Softwarekonzern SAP, Kondome- und Periodenprodukte-Hersteller Einhorn, der Baumarkt-Kette Hornbach, DB Cargo und der Katholischen Kirche. Ihre Erlebnisse hat sie gerade in einem Buch veröffentlicht: Work Reloaded. Führungskräfte im Vorstellungsgespräch.
"Führung ist fürsorglicher als früher."
Viele Unternehmen würden darüber hinaus die Lebensrealität und Probleme der jungen Generation nicht kennen. "Es fehlt ein Gefühl dafür, wie sich zum Beispiel die finanzielle Situation von jungen Menschen verändert hat", sagt Ronja Ebeling.
So sei es eine Möglichkeit, Auszubildende zum Beispiel damit anzuwerben, auch günstige Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Bei SAP würden Mitarbeiter*innen sogar zinsfreie Häuser angeboten bekommen. "Dabei können sich die wenigsten meiner Generation Häuser leisten."
"Wirtschaft wurde von Männern für Männer gemacht, das müssen wir aufbrechen."
Wichtig sei es gerade jetzt, aktiv nach Lösungen zu suchen: "Wir müssen Sachen testen, wie zum Beispiel auch die 4-Tage-Woche", sagt Ronja Ebeling. Was sie unter anderem beeindruckt habe, sei die Lohnpolitik bei Einhorn.
Bei der Firma würde es ein Modell geben, bei dem die Mitarbeiter*innen mit in die Entscheidung eingebunden wären, welchen Lohn sie bekämen.
Im Deep Talk spricht Ronja Ebeling mit Sven Preger über gute Führung, die Gen Z und Lösungen für eine gute Arbeitswelt.