KriegsführungAutonome Waffen: Das Töten wird outgesourct
Wer bei der Entwicklung autonomer Waffen die größten Fortschritte mache, werde die Welt beherrschen. So äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin 2017 sinngemäß vor einer Gruppe von Studenten. Die Killer-Roboter sind im Anmarsch: Nicht nur die Großmächte arbeiten schon an und mit ihnen. Über die neuesten Entwicklungen spricht Jürgen Altmann in seinem Vortrag.
Der Physiker Jürgen Altmann erklärt, dass wir bereits in einer Welt leben, in der sich massenhaft unbemannte Fahrzeuge zu Wasser, zu Land und in der Luft bewegen. Neu seien jedoch Waffensysteme, die völlig autonom vorgehen – solche also, die nicht mehr tausende Kilometer entfernt von einem Menschen auf Tastendruck gesteuert werden.
Autonome Killer-Roboter
In der Entwicklung sind Killer-Roboter, die mithilfe von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz selbst entscheiden, welches Ziel sie ansteuern und welche Menschen sie töten.
"Wobei allerhand Haken und Ösen damit verbunden sind: Da sind eben sehr häufig die falschen Leute umgebracht worden."
Darüber, wie lange es dauert, bis diese Maschinenwesen vollkommen autark vorgehen, gibt es unterschiedliche Meinungen. Altmann rechnet mit bis zu fünfzig Jahren, andere Experten verorten den Zeitpunkt sehr viel früher.
Militär treibt Forschung voran
Wer sich Videos der US Air Force über "Micro Air Vehicles" anschaut, bekommt einen Eindruck davon, mit welcher Begeisterung und hoher Motivation Militärs daran arbeiten, dass die Forschung möglichst rasch zum Erfolg kommt.
"Es wird noch zehn bis zwanzig Jahre dauern, bevor autonome Kampfsysteme eigene Entscheidungen treffen können."
Weltweit gibt es zwar intensive Bemühungen, autonome Killer-Roboter zu verhindern, doch spricht die Haltung weltweit führender Nationen wie China, Russland und der USA eher gegen die Initiative.
Jürgen Altmann ist experimenteller Physiker an der TU Dortmund und versteht sich als Friedensforscher. Somit lehnt er selbst jede Form von unbemannten und bewaffneten Objekten ab. Altmann hat am 04.07.2019 auf einer wissenschaftlichen Tagung des "Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft" in Berlin referiert. Sein Vortrag trägt den Titel "Autonome Waffensysteme: Gefahren, Definitionen, Begrenzungsmöglichkeiten".