James HarrisonHeld der Blutspende
James Harrison hat seltene Antikörper im Blut und war deswegen sehr beliebt bei Medizinern. Rund zwei Millionen werdenden Müttern konnte durch seine Blutspenden geholfen werden. Jetzt muss der 81-Jährige aus Altersgründen mit dem Spenden aufhören.
Vor 63 Jahren spendete James Harrison zum ersten Mal Blut. Damals war der Australier 18 Jahre alt. Er begann damals mit dem Spenden, weil ihm selber das Blut von Spendern nach einer großen OP das Leben rettete. Damals wurde ihm ein Lungenflügel entfernt, er verlor viel Blut und Ärzte vermuten auch, dass ihm damals falsches Spenderblut gegeben wurde, was zu einer hohen Antikörperproduktion führte.
Denn einige Jahre später entdeckten Mediziner, dass sein Blut ein hohes Maß an seltenen Antikörpern enthält, aus denen das sogenannte Anti-D-Immunglobulin gewonnen werden kann. Das ist sehr gefragt, denn es ist extrem selten. In ganz Australien soll es nur 200 Menschen geben, die dieses natürliche Immunglobulin besitzen. Und bei Harrison kommt es in einer sehr hohen Konzentration vor.
"Von James Harrisons Blutspende haben geschätzt mehr als zwei Millionen werdende Mütter profitiert, beziehungsweise ihre ungeborenen Babys."
Dieses Immunglobulin hilft schwangeren Frauen, deren Blut den Rhesusfaktor negativ hat. Wenn ihr Baby Rhesus-positiv ist, könnte der Körper das Ungeborene abstoßen. Ärzte injizieren ihnen dann Anti-D, damit genau das nicht passiert.
Hilfe für schwangere Frauen mit dem Rhesusfaktor negativ
Das Rote Kreuz in Australien hat ausgerechnet, dass Harrisons Immunglobulin Teil von etwa drei Millionen Dosen Anti-D geworden ist. Alle zwei Wochen ging er zum Blutspenden. Er setzte nur dann aus, wenn er krank oder wenn er auf Reisen war - und keine Blutspendestation in der Nähe war.
Jetzt hat James Harrison zum letzten Mal Blut gespendet. Wegen einer Altersbeschränkung muss der 81-Jährige jetzt aufhören. James Harrison sagte selber dazu: Für ihn gehe jetzt eine Ära zu Ende und für freitags müsse er sich eine neue Beschäftigung suchen.
Die Altersgrenze in Deutschland liegt bei 72 Jahren
In Deutschland dürfen Menschen nur bis zum Alter von 72 Jahren Blut spenden. Ab 68 benötigen Spender dafür ein ärztliches Attest. Diese Altersgrenze soll den Spender schützen – man glaubt, für ältere Menschen könne es gefährlich werden. Das jedoch widerlegt eine klinische Studie, die das Rote Kreuz in Auftrag gegeben hatte. Danach bekommt ein 68-Jähriger nicht öfter Kreislaufprobleme beim Blutspenden als ein 50-Jähriger. Die Qualität des Bluts ist übrigens gleich gut – egal ob ein 18-Jähriger oder ein 80-Jähriger spendet.
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