Aubin KikonkaWaschen, schneiden, herrschen
Bana Congo - so heißt nicht nur der Friseursalon von Aubin Kikonka im Brüsseler Viertel Matongé. So heißt auch eine Bewegung, die sich von Brüssel aus gegen die Regierung der Demokratischen Republik Kongo einsetzt. Und Aubin Kikonka ist ihr Präsident.
Matongé ist ein winziges Viertel in Brüssel. Nur wenige Straßen von den glänzenden Fassaden der europäischen Institutionen entfernt, betritt man eine andere Welt. Es ist ein kleines Stück Afrika inmitten der belgischen Metropole. Hier leben vor allem Kongolesen. Es gibt Bars, Restaurants, kleine Geschäfte und vor allem Friseursalons. Denn afrikanisches Haar braucht besondere Pflege. Europäische Friseure wären heillos überfordert damit.
Einer der Friseure von Matongé ist Aubin Kikonka. Aber der Kongolese ist nicht einfach nur Friseur. Beim Waschen, Schneiden und Rasieren klärt er seine Landsleute über die Probleme des Kongo auf. So wie seine Stammkundin Josiane. Während er spricht gestikuliert er mit den Händen:
"Aubin: 'Da ist so viel, das nicht funktioniert. Leute sind auf der Flucht, Kriege im Osten. Und dann die Sache mit den Frauen, sie vergewaltigen, sie töten - sogar Kinder!' - Josiane: 'Wer?' - Aubin: 'Die Ruander.' - Josiane: 'Ist das wahr?' Aubin: 'Ja, das ist echt krass.'"
Aubin Kinkonka hat große Ziele. Irgendwann will er, der Friseur aus Brüssel, der neue Präsident der Demokratischen Republik Kongo werden. Wie er das machen will und was ihn antreibt, darüber hat er mit DRadio Wissen Autorin Vera Pache gesprochen. Und natürlich über die Besonderheiten von afrikanischem Haar.