AtlantiküberquerungVor dem Start: Reisegruppe Thunberg
In dieser Woche soll sich Greta Thunberg auf den Weg zum UN-Klimagipfel nach New York machen. Zwei Wochen wird es wahrscheinlich dauern, bis Greta mit ihrer Segel-Crew den Atlantik überquert hat. Hingebracht wird sie von Profi-Segler Boris Herrmann und Pierre Casiraghi.
Die emissionsfreie Hochseejacht "Malizia" ist eines der extremsten Regatta-Boote, die es gibt. Ihre Skipper, Boris Hermann und Pierre Casiraghi, scheinen ein eingespieltes Team zu sein, das schon einiges zusammen erlebt hat. Boris Herrmann zum Beispiel, umsegelte schon dreimal die Welt und plant, als erster Deutscher an der Vendée Globe teilzunehmen. Bei dieser Regatta wird die Welt in unter 80 Tagen solo umsegelt – ohne Pause und auch ohne Hilfe von außen. Um Greta über den Atlantik zu bringen, wird Herrmann von Pierre Casiraghi unterstützt, dem Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco.
"Normalerweise teilen wir uns abwechselnd eine Koje. Greta und ihr Vater bekommen natürlich jeweils ihre eigenen Schlafkojen, die auch Vorhänge haben für ein Minimum an Privatsphäre."
Die Reise ist kein Luxusurlaub
Damit ist Gretas Crew noch nicht komplett: An Bord sind auch ihr Vater Svante und Filmemacher Nathan Grossman, der die Reise mit der Kamera dokumentiert. Untergebracht werden sie in eigenen Schlafkojen, die vor der Fahrt extra eingebaut wurden. Ein Vorhang soll für ein Minimum an Privatsphäre sorgen.
Trotzdem: Der Platz auf der Hochseejacht ist begrenzt und so eine Reise ist kein Luxusurlaub, meint Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Anna Kohn. Es sei immer noch ein Schiff, das für Rennen ausgelegt ist. Viel Platz unter Deck ist da nicht vorgesehen – auch nicht für Toiletten. Auf der Jacht gibt es stattdessen nur einen Eimer. Greta hat sich das Schiff per Video schon angeguckt und weiß, worauf sie sich einlässt, sagt Boris Herrmann.
"Greta ist keine Maschine. Ich will sie nicht unter Druck setzen. Wir können ihr nicht aufzwingen, diese Reise schaffen zu müssen. Wenn es ihr wirklich schlecht geht, gibt es verschiedene Alternativen.
Für Boris Herrmann bedeutet die Reise mit Greta auch eine Sonderverantwortung, weil Greta nicht segeln kann. Die Fahrt auf der "Malizia" wird zugleich ihr erstes Erlebnis auf einem Rennboot sein. Aufgrund der Geschwindigkeit, fühle sich so eine Reise für Laien und auch für geübte Segler wie eine Fahrt auf einer Kanonenkugel an, sagt Jochen Rieker Chefredakteur des Yacht-Magazins.
Das bedeutet, Greta könnte zum Beispiel auch seekrank werden. Sollte es ihr während der Reise nicht gut gehen, könnten sie sich in diesem Fall auch treiben lassen, erklärt Herrmann. Denn sobald man anhält und seitlich zu den Wellen treibe, würde sich die Situation auf dem Schiff beruhigen. Im schlimmsten Fall müsste man wieder umdrehen und zum Hafen zurück, sagt Hermann abschließend.