Asteroid-Mission "Psyche"Zum Ursprung der Planeten
Die Raumsonde "Psyche" wird zum gleichnamigen Asteroiden geschickt. Durch die Mission wollen die Forschenden mehr über den Ursprung von Planeten erfahren.
Asteroiden heißen in der astronomischen Fachsprache auch "Kleinplaneten", denn wie Planeten umkreisen sie die Sonne, sind aber eben kleiner. Das Besondere am Asteroiden "Psyche" ist, dass er nicht wie die meisten Asteroiden überwiegend aus Eis und Gestein besteht, sondern aus Metallen.
Möglicherweise Überrest eines Protoplaneten
Das haben die Forschenden an seiner Oberfläche erkannt: Diese reflektiert das Sonnenlicht und daran lässt sich ablesen, welche chemischen Elemente an der Oberfläche des Asteroiden vorhanden sind. Zudem ist "Psyche" sehr schwer, was ebenfalls darauf schließen lässt, dass er eine Menge Metalle enthält.
Das macht ihn für die Forschung besonders interessant: Der Metallkern ist ein Hinweis darauf, dass er der Überrest eines Protoplaneten sein könnte – dem Vorläufer eines Planeten. Durch die Untersuchung wollen die Forschenden mehr darüber herausfinden, wie Planeten entstanden sind.
"Bisher geht die Forschung davon aus, dass alle Planeten aus Staub und Steinchen entstanden sind, die sich im Laufe von Jahrmillionen zu größeren Körpern zusammengeballt haben."
Bisher gehen sie davon aus, dass alle Planeten in der Frühzeit des Sonnensystems aus Staub und Steinchen entstanden sind: Sie sind zusammengestoßen und haben sich im Laufe von Jahrmillionen zu größeren Körpern zusammengeballt. Durch die Zusammenstöße wurden sie heiß und sind geschmolzen, erklärt Michael Büker.
Dabei sind schwere Elemente wie Metalle ins Zentrum der Planeten-Vorläufer gesunken. Nach dem Abkühlen hatten diese sogenannten Protoplaneten Metall-Kerne – genau wie großen Planeten, etwa unsere Erde, heute auch.
Entstehung von "Psyche" unklar
Lange galt der Asteroid "Psyche als ein solcher Protoplanet, dem das Gestein um seinen Kern herum durch Kollisionen mit anderen Himmelskörpern abgeschlagen wurde – und übrig blieb lediglich der Metall-Kern.
Allerdings gibt es keine Spuren von Bruchstücken, die dabei hätten entstehen müssen. Es ist demnach noch offen, wie dieser dichte Metall-Klumpen im Asteroidengürtel entstehen konnte.
"Wenn wir wissen, wie "Psyche" zustande kam, besteht die Hoffnung, endlich mehr darüber herauszufinden, wie Planeten grundsätzlich entstanden sind."
Die Raumsonde "Psyche" startet ihre Mission Mitte Oktober 2023 – doch wird sie voraussichtlich erst 2029 ihr Ziel erreichen. Das ist sehr viel länger als andere Missionen in den Asteroidengürtel brauchten. Die Mission OSIRIS-Rex etwa legte die Strecke in zwei Jahren zurück – und kam kürzlich mit den Proben eines Asteroiden zurück zur Erde.
Die Raumsonde "Psyche" wird mit einem Ionen-Antrieb betrieben. Dabei werden geladene Atome mit starken elektrischen Feldern aus der Sonde heraus beschleunigt. Das macht sie besonders effizient und sie muss vergleichsweise wenig Treibstoff in Form des Edelgases Xenon mitführen – allerdings ist die Beschleunigung kleiner als bei Sonden mit chemischen Antrieben.