Apps gegen ProkrastinationZeitfressern den Kampf ansagen
Neues Jahr, alte Zeitfresser. Wie wäre es mit guten Vorsätzen: weniger Zeit verschwenden, Dinge schneller erledigen, effizienter arbeiten, dafür mehr Freizeit, Kampf der Rumtrödelei und Prokrastination. Unsere Reporterin Donya Farahani hat Apps und Programme gegen Prokrastination getestet.
Donya Farahani hat zum Beispiel den Tomato-Timer getestet hat - einen Timer, mit dem ihr nach der Pomodoro-Technik arbeiten könnt. Die Idee: 25 Minuten ackern, 5 Minuten Pause. Nach 4 mal 25 Minuten gibt es eine halbe Stunde Pause. Das fühlt sich jedes mal wie eine Deadline an, sagt Donya. Bei ihr hat das künstlichen Zeitdruck aufgebaut, selbst bei der Steuererklärung. Die Methode heißt Pomodoro, weil der Erfinder in den 80ern eine Küchenuhr genutzt hat, die aussah wie eine Tomate. Ihr könnt aber natürlich auch eine Eieruhr nehmen oder das Handy - es geht nur um den Timer.
"Das Einfachste funktioniert am besten, zumindest bei mir: kurze Einheiten, bestimmte Webseiten sperren und ab und zu den Flugmodus anmachen."
Bleibt die Frage, was euch nach der Tomaten-Einheit davon abhält, sofort wieder Zeit auf Facebook zu verschwenden? Dafür gibt es Browser-Erweiterungen - zum Beispiel Strict Workflow für Chrome. Da könnt ihr nur in Pausen aufs Internet zugreifen oder ihr lasst ein paar Seiten sperren. Noch besser hat unserer Autorin Stayfocused gefallen. Donya hat es so eingestellt, dass sie von 10 Uhr bis 18 Uhr insgesamt nur 20 Minuten auf Facebook und einer Promiseite über die Kardashians surfen darf. Ist die Zeit rum, werden die Seiten gesperrt. Stayfocused hat extra noch Hürden aufgebaut, damit User das System nicht austricksen können. Wer die Einstellungen ändern will, muss einen 500-Zeichen-Text abtippen, Copy und Paste funktioniert nicht.
Zeitfresser Nummer eins
Zeitfresser Nummer eins ist für viele aber nicht der Rechner, sondern das Smartphone. Aber auch hier gibt es Hilfe: Die Android-App Clear Focus deaktiviert für 25 Minuten alle Verbindungen und Benachrichtigungen auf dem Smartphone. In den Pausen ist dann alles frei, bis der Timer wieder startet. Für Android und IOS gibt es außerdem die App offline. Hier könnt ihr einstellen, welche Apps gesperrt werden sollen und wie lange. Das Problem: Sie trackt alles, was der User tut.
Generell gibt viel digitales Schischi wenn es ums Thema Prokrastinieren geht. Das extremste Beispiel: Die App Forest. Wer sie installiert hat und sein Handy liegen lässt, ohne es zu benutzen, wird belohnt. Er pflanzt einen digitalen Baum, der dann wächst. Das Ziel: ein ganzer digitaler Wald. Ihr könnt also einer kleinen Pflanze beim Wachsen zusehen. Und wer auf Facebook geht oder einen Anruf annimmst, den warnt die App, dass der Baum stirbt, wenn sie oder er nicht weiterarbeitet.