AnhedonieWie wir achtsam mit Freudlosigkeit umgehen
Wenn nichts mehr Spaß macht, alles sich fad, leer und grau anfühlt, könnte es sich um Anhedonie handeln, die Unfähigkeit, sich zu freuen. Dieser Freudlosigkeit können wir mit Achtsamkeit begegnen.
Bei Anhedonie handelt es sich um ein Problem im Gehirn. Bei Menschen, die unter Anhedonie leiden, funktioniert das Belohnungssystem nicht mehr richtig. Sie fühlen beispielsweise keine Vorfreude, wenn sie ihren Urlaub planen, oder keine Freude, wenn sie im Urlaub sind, und interpretieren ihre Realität deswegen anders.
"Wenn wir zum Beispiel feststellen: Der letzte Urlaub war nicht so gut, dass wir daraus schließen, die nächsten Urlaube werden auch nicht gut und deswegen nicht mehr in den Urlaub fahren."
Erfahrungen aus der Vergangenheit können unsere Einschätzung für zukünftige Belohnungserfahrungen beeinflussen, sagt Psychologin Main Huong Nguyen.
Wie sich Freude trainieren lässt
Unser Geist lässt sich aber mit Tricks, Übungen und Ideen zur Freude trainieren. In diesem Zusammenhang geht es auch um Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) oder Stressreduktion durch Achtsamkeit, die nachweisbar gegen Anhedonie hilft.
"Nur durch das Machen kommen wir aus diesen Situationen heraus."
Diese Freude, die sich trainieren lässt, muss wie Sport regelmäßig eingeübt werden, sonst verliert sie sich wieder. "Wenn sich jemand Muskeln im Fitness Studio antrainiert, sagt der ja auch nicht: Ich habe jetzt Muskeln, ich hör jetzt auf. Genauso ist das auch mit Freude. Wenn wir aufhören, Freude zu trainieren, dann wird man vielleicht wieder unachtsam, unbewusst und dann denkt man wieder schlechte Dinge", sagt Deutschlandfunk-Nova-Moderatorin Diane Hielscher.
Anhedonie kann auch im Zusammenhang mit psychischen Störungen auftreten. Eventuell kommt eine Therapie infrage. Infos dazu hat der Verein Pro Psychotherapie e. V. zusammengestellt.