USANike kündigt Sponsorenvertrag - weil die Athletin schwanger ist
Manche Sportlerinnen in den USA leben ausschließlich von den Honoraren ihrer Sponsoren. Erbringen sie nicht die gewünschte Leistung, gibt es kein Geld mehr. Selbst wenn der Grund eine Schwangerschaft ist.
Alysia Montaño ist eine 800-Meter-Läuferin. Sie ist bei den Olympischen Spielen in London 2014 Vierte geworden, war auch schon US-Meisterin. Gesponsort wird sie vom Ausrüster Nike.
Spätestens im vergangenen Jahr hat sie ihre Bekanntheit deutlich gesteigert - da ist sie mit rundem Bauch, im achten Monat schwanger, die 800 Meter gelaufen. Worauf sie unter anderem aufmerksam machen wollte:
Der Sponsor Nike wollte ihr während der Schwangerschaft nichts zahlen. Und das US-amerikanische olympische Komitee wollte ihr die Krankenversicherung streichen, wenn sie nicht die entsprechende Leistung erbringt.
"Nike wird sicherlich ziemlich angepisst sein von der Berichterstattung in den letzten Wochen."
Sprinterin Allyson Felix, sechsfache Olympiasiegerin, hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Sie musste sechs Monate nach der Entbindung wieder bereit sein, zurückzukehren zum Leistungssport. Ihr Sponsor ist ebenfalls Nike.
Dass die Frauen während der Schwangerschaft und nach der Geburt ihr Einkommen bis hin zu ihrer Krankenversicherung verlieren, hat nicht explizit mit der Schwangerschaft zu tun. Die Verträge sind so gestaltet, dass die Sponsoren sie aufkündigen oder die Zahlungen verringern können, wenn die Athletinnen nicht die geforderten Leistungen erbringen. Egal, warum.
Nike verspricht, nachzubessern
Allyson Felix sagt, sie habe an vielen Promo-Veranstaltungen von Nike teilgenommen und auch außerhalb der Sportveranstaltungen Werbung für den Sportartikelhersteller gemacht. Das würde auch in einer Schwangerschaft funktionieren. Zurzeit hat sie keinen Sponsor, weil sie keinen Vertrag ohne Mutterschutz unterschreiben wollte.
Nike hat auf die Kritik reagiert und versprochen, Athletinnen mit Kinderwunsch eine bezahlte Abwesenheit von zwölf Monaten zu ermöglichen. Auch andere Ausrüster haben angekündigt, diesbezüglich nachzubessern.