Heuschnupfen, Pollen, HausstaubmilbenWodurch Allergien entstehen können
Die Nase ist zu, die Augen jucken und wir fühlen uns schlapp: Eine Allergie kann sich durch unterschiedliche Symptome zeigen. Genau so vielfältig wie die Beschwerden sind auch die Faktoren, die eine Allergie begünstigen.
Es ist Frühling und draußen blühen Blumen, Bäume und andere Gewächse gerade auf. Für Heuschnupfenallergiker*innen steht diese Blütezeit eher für tränende Augen und eine laufende Nase. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) entwickeln mehr als 20 Prozent der Kinder und 30 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Allergie in ihrem Leben.
Es liegt in den Genen
Es gibt unterschiedliche Faktoren, die eine Allergie begünstigen. Angefangen bei den Genen. Bei Kindern von Eltern mit einer sogenannte Atopie, einer Allergieneigung, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie später selbst eine Allergie entwickeln.
Rauchen als mögliche Ursache
Auch äußere Faktoren wie Zigarettenrauch können eine Allergie begünstigen. "Studien zeigen, dass Menschen, die rauchen, im späteren Leben eher Allergien entwickeln", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Julia Polke. Ähnlich verhält es sich für Kinder, deren Eltern geraucht haben oder rauchen.
Forschende vermuten, die Inhaltsstoffe im Rauch der Zigarette würden auf Gene einwirken, die das Immunsystem betreffen. Die Folge: eine verstärkte Allergieneigung.
Leben auf dem Land oder in der Stadt
Der Ort, wo wir aufgewachsen sind, kann sich auch darauf auswirken, ob wir später auf etwas allergisch reagieren. Hier geht es um die sogenannte Hygienehypothese. Danach zeigt sich, dass Kinder, die in einer ländlichen Umgebung groß werden, im Lauf ihres Lebens seltener zu Allergien neigen als Stadtkinder.
"Je mehr Bebauung und je mehr Verkehr, desto größer das Allergierisiko."
Denn: Auf dem Land kommen Kinder öfter mit Keimen wie Bakterien oder Pilzsporen in Kontakt. Sie trainieren quasi das Immunsystem, weil es Abwehrkräfte wie Antikörper gegen die Keime bildet.
In der Stadt kommen Kinder hingegen mit weniger Keimen in Kontakt. "Das Immunsystem langweilt sich gewissermaßen und sucht sich – eigentlich ungefährliche – körperfremde Stoffe, die es bekämpft", erklärt Julia Polke. Kommt es wieder mit dem Erreger in Kontakt, sorgen die Antikörper dafür, dass Histamin ausgeschüttet wird. Das bedeutet: Wir haben Symptome wie tränende Augen oder eine laufende Nase.
Mehr Pollen und Allergien durch Abgase
Die Abgase in der Stadt begünstigen Allergien zusätzlich. Einerseits reizen Abgase die Schleimhäute und machen sie durchlässiger für Allergene. Anderseits wirken die Abgase auf Bäume wie ein Motor für die Fotosynthese, wodurch sie mehr Pollen produzieren. Die Pollen wiederum bilden mehr Abwehrstoffe, die Allergien auslösen.
Hilfe bei Allergien
Was Allergiker*innen helfen kann, ist zum Beispiel eine Hyposensibilisierung. Das ist eine Immuntherapie, die Symptome und auch die Ursache bekämpft. Dafür bekommen Allergiker*innen den Stoff, auf den sie reagieren, in kleinen Dosen verabreicht. In der Regel dauert eine Hyposensibilisierung rund drei Jahre.
Grundsätzlich ist es ratsam, so wenig wie möglich mit dem Allergen in Kontakt zu kommen. Bei einer Pollenallergie kann es zum Beispiel helfen, abends zu duschen. Das spült die Pollen vom Körper ab. Die Kleidung sollten wir auch woanders als im Schlafzimmer ausziehen, damit uns die Pollen dort nachts nicht stören. Ähnlich sollte das Fenster nachts während der Blütezeit geschlossen bleiben.
Abhängig von der Art der Pollenallergie gibt es eine Zeit, wann Lüften gut ist und wann die Fenster lieber verschlossen bleiben sollten. Auch Raumluftfilter oder Hausmittel können bei einer Pollenallergie helfen.