TrinkverhaltenWarum wir alkoholische Getränke hinterfragen sollten
Bierchen, Weinchen und Co. Schluss mit den Verniedlichungen, es ist Zeit, auf die Fakten rund um Alkohol und Trinkverhalten zu schauen. Denn: Alkohol schadet. Wie wir ein gutes Verhältnis zu Alkohol finden, besprechen wir in der Ab 21.
Das neue Jahr ist ein guter Grund, um mit dem Trinken aufzuhören? Auch Dominik sieht das so. 2021 will er seinen Alkoholkonsum herunterfahren. Wieso? Das verrät er uns im Gespräch.
"In der Vorweihnachtszeit hat man dann doch schon den einen oder anderen Glühwein mehr getrunken - auch als Ersatz für den ausgefallenen Weihnachtsmarkt."
Auf die Händler kommt es an
Isabella hat die Plattform Nüchtern Berlin gegründet: Einen Barguide für Orte in Berlin, an denen man alkoholfreie Drinks genießen kann. Seit Herbst 2020 gibt es nun auch den Null Prozent Späti. Im Gespräch erzählt Isabella, wieso wir ein breiteres Angebot für alkoholfreie Getränke brauchen.
"Unsere Kundschaft ist echt bunt durchmischt. Alles dabei, von relativ jung, Anfang 20, bis relativ alt, so 70."
Stephan Brinkmann ist Geschäftsführer beim Rum-Depot Berlin. Er erzählt uns, inwiefern sich unser Alkoholkonsum während der Pandemie verändert hat. Die Leute trinken genauso viel wie vorher, sie trinken eben nur zu Hause, erfahren wir vom Spirituosenhändler.
Vlada hat die Plattform mesober gegründet. Darüber verhilft sie Menschen zu einem Leben ohne Alkohol. Der Hintergrund: Vlada war einige Zeit lang selbst alkoholabhängig. Mit uns spricht sie darüber, wie sie das erkannt hat und was diese Erfahrung in ihr bewegt hat. "Wie fühle ich mich denn eigentlich ohne Alkohol?"
Wissenswertes zum Alkoholkonsum
- Die Krise verändert unser Trinkverhalten. Bei manchen zum Guten, bei anderen zum Schlechten. "Es gibt einen Anteil von 20 Prozent, die weniger trinken. Und dann gibt es einen Anteil von 40 Prozent der Studienteilnehmer, die mehr oder viel mehr trinken, seit der Corona-Pandemie", erklärt Anne Koopmann vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.
- Das Problem beim Trinken ist nicht, dass unser Gehirn mehr Alkohol braucht, sondern dass es mehr Alkohol will. Ein Unterschied, den Forschern bei der Verbesserung von Therapien gegen exzessives Trinkverhalten berücksichtigen.
- Bei uns ist Alkohol trinken ab 16 Jahren erlaubt. In vielen anderen Ländern ist das anders. Ein deutsch-österreichisches Forschungsteam der Universität Passau und der Johannes Kepler Universität Linz hat herausgefunden, dass es vor allem Jugendlichen aus Familien mit wenig Geld schadet, wenn früh Alkohol getrunken werden darf.
- Fakt: Wenn wir Alkohol trinken, verhindern wir die Ausschüttung von Noradrenalin. Dadurch wird unsere Konzentrationsfähigkeit eingeschränkt.
- Forschende aus Kanada sagen: Wenn Alkohol mehr kostet, dann kommen auch weniger Menschen ins Krankenhaus. Das bedeutet auch weniger Alkohol-Todesfälle. Laut den Forschenden sollte der Alkoholkonsum um vier Prozent sinken, wenn Getränke so viel kosten würden, wie viel Alkohol sie enthalten. Ein Liter Schnaps würde dann mindestens 25 Euro kosten.
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