Wenn die Bienen fehlenObstbäume mit Seifenblasen bestäuben
Bienen bestäuben Kulturpflanzen – je mehr Bienenvölker aussterben, desto problematischer ist das für die Landwirtschaft. Ein japanischer Forscher entwickelt eine Methode, mit der Obstbäume mithilfe von Drohnen und Seifenblasen bestäubt werden sollen.
Mit ihrer Bestäubung leisten Bienen einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Ernährung. Gibt es weniger Bienen, bekommen wir das zu spüren: In manchen Regionen müssen Blüten sogar von Hand bestäubt werden, weil die Bienenpopulation durch Umweltgifte dezimiert worden sind. In manchen Regionen Chinas beispielsweise werden Blütenstände einzeln mit einer Art Staubwedel bestäubt.
Der japanischer Forscher Eijiro Miyako hat eine Methode entwickelt, mit der die Bestäubung der Pflanzen schneller und effektiver erfolgen soll. Er stellt Seifenblasen her, die Pollen enthalten. Diese werden mit Drohnen, an denen Seifenblasen-Pistolen angebracht sind, über Obst-Plantagen verteilt.
"Der Forscher saß irgendwann mit seinem Sohn im Park. Die beiden hatten Seifenblasen dabei. Und als die so durch die Luft schwebten, dachte der Forscher: Das ist es!"
Zu viel Tenside vernichten Pollen
Um Seifenblasen herzustellen, benötigt man waschaktive Substanzen, sogenannte Tenside. Eijiro Miyako hat zum einen festgestellt, dass keine Seifenblasen entstehen können, wenn er zu wenig Tenside verwendet. Zum anderen hat er herausgefunden, dass eine zu große Konzentration an Tensiden die Pollen zerstört.
Schon bei einem leichten Wind können die Seifenblasen zerplatzen und die Pollen können nicht am gewünschten Ort landen. Das würde einen Misserfolg bei der Bestäubung bedeuten. Um die Seifenblasen stabiler zu machen, hat der Forscher gemeinsam mit einem Kollegen experimentiert und der Seifenblasen-Mischung ein bestimmtes Polymer hinzugefügt.
Zu viel Seifenlauge ist umweltschädlich
Weiterhin besteht aber das Problem, dass Seifenblasen nun mal Seife in der Natur verteilen. Bei zu großen Mengen kann das Insekten und Pflanzen schaden. Deswegen arbeitet der Forscher inzwischen auch daran, eine Bio-Seifenlauge zu entwickeln, die so ungefährlich sein soll, dass man sie auch trinken könne.