Datenschutz in der EUWhatsApp ändert Nutzungsbedingungen: Das gilt ab Februar
Verwirrung um neue Nutzungsbedingungen von WhatsApp: Ab dem 8. Februar will der Messengerdienst persönliche Daten mit Facebook teilen. Wer dem nicht zustimmt, kann den Dienst nicht weiter nutzen. In der EU gelten allerdings andere Regeln als anderswo.
Seit einigen Tagen werden WhatsApp-Nutzerinnen und -Nutzer weltweit dazu aufgefordert, neuen Nutzungsbedingungen und einer aktualisierten Datenschutzrichtlinie zuzustimmen. Darin heißt es, WhatsApp tausche künftig persönliche Daten wie Telefonnummern mit Facebook aus und, wie Nutzer miteinander interagierten. Bisher konnte dieser Datenaustausch in den Einstellungen deaktiviert werden – das soll ab dem 8. Februar nicht mehr möglich sein.
Viele Whatsapp-User wechseln zu anderen Messengern
Whistleblower Edward Snowden und Tesla-Chef Elon Musk rufen deshalb dazu auf, zu anderen Messenger-Diensten wie Signal zu wechseln. Im Vergleich zu Whatsapp schützt Signal die Privatsphäre seiner Userinnen und User besser. "Es wird nicht nur der Gesprächsinhalt verschlüsselt, sondern auch der Absender", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Netzreporterin Martina Schulte. Weil nun alle über die Messenger-Alternative sprechen, gab es einen solchen Run auf den Dienst, dass das System zusammenbrach.
Viel Lärm um nichts?
Für Nutzerinnen und Nutzer in der Europäischen Union ist der Wechsel wegen der Neuerungen allerdings gar nicht notwendig. Denn in der EU gelten andere Nutzungsbedingungen als in anderen Ländern. Das liegt an der Datenschutzgrundverordnung, erklärt Martina Schulte.
"Wir hier in Europa sind besser geschützt als der Rest der Welt."
Niamh Sweeney, Director of Policy bei WhatsApp, erklärte auf Twitter: In der EU werde WhatsApp weiterhin keine Daten mit Facebook teilen, damit Facebook diese Daten zur Verbesserung seiner Produkte oder für Werbung nutzen kann. Stattdessen gehe es bei der Aktualisierung der Datenschutzrichtlinie darum, den Nutzerinnen und Nutzern klarere und detailliertere Informationen darüber zu liefern, wie und warum Daten verwendet werden.
Deswegen hat WhatsApp auch zwei Versionen seiner Datenschutzbestimmungen veröffentlicht: eine für die EU, eine für den Rest der Welt. Wer WhatsApp außerhalb der EU nutzen will, muss also zustimmen, dass der Messengerdienst Daten mit der Mutterfirma Facebook austauscht, hier ist es nicht nötig.