Verträglichkeit bei ObstAllergische Reaktionen sind bei alten Apfelsorten seltener
Der Apfel ist das beliebteste Obst in Deutschland - aber nicht jeder verträgt Äpfel. Forscher haben herausgefunden, dass Allergiker mit alten Apfelsorten weniger Probleme haben.
Im Schnitt essen wir Deutschen pro Jahr 22 Kilogramm Äpfel. Damit ist der Apfel absoluter Spitzenreiter und die beliebteste Obstsorte noch vor der Banane und der Traube. Manche Menschen haben aber Probleme, wenn sie Äpfel essen: Sie bekommen eine allergische Reaktion.
Apfelallergien haben oft etwas mit Birkenpollenallergien zu tun
Forscher haben Menschen mit Kreuzallergien untersucht, das heißt: Menschen, die auf eine Sache allergisch reagieren und deshalb auch andere Sachen nicht vertragen.
In Deutschland haben rund elf Millionen Erwachsene Heuschnupfen und jeder zweite reagiert dazu auch allergisch auf Obst oder Gemüse. Äpfel sind vor allem für diejenigen ein Problem, die auf Birkenpollen allergisch reagieren. Das sind in Deutschland etwa zwei Millionen Menschen.
Allergiker vertragen alte Apfelsorten oft besser
Herausgefunden wurde, dass Menschen mit einer Kreuzallergie alte Apfelsorten oft besser vertragen. Darauf kommen die meisten gar nicht, weil in den Supermärkten in der Regel nur dieselben gängigen fünf bis acht Sorten verkauft werden: Elstar, Gala, Golden Delicious, Jonagold, Granny Smith und so weiter.
Deutlich seltener kam es aber zu Reaktionen, wenn Kreuzallergiker alte Sorten aßen wie zum Beispiel Alkmene, Eifeler Rambur, Roter Boskoop, Berlepsch oder auch Sorten mit außergewöhnlichen Namen wie Goldparmäne, Prinz Albrecht von Preußen oder Weißer Winterglockenapfel.
90 Tage Äpfel essen
Die Forscher gaben Apfelallergikern 90 Tage lang Äpfel zu essen - zunächst nur Äpfel der älteren Sorte, später auch Neuere. Bei den alten Sorten gab es kaum Probleme, bei den neueren schon. Bei Golden Delicious zum Beispiel.
Das Problem ist, dass in den neueren Sorten häufiger Allergene enthalten sind, die Allergenen in Birkenpollen ähneln. Ältere Sorten hingegen haben einen großen Anteil an Polyphenole, die dafür sorgen, dass der Apfel nicht so leicht von Schimmelpilzen befallen wird. Polyphenole sorgen aber auch für einen säuerlichen Geschmack, der aus den neueren Sorten rausgezüchtet wurde. Genauso wie die Eigenschaft, dass die Äpfel nach dem Anschneiden schnell braun werden.
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