Add-on von VerbraucherzentraleDer "Nervenschoner" macht Schluss mit Cookie-Klickerei

Wenn Cookie-Einstellungen nerven, gibt es eine Abkürzung. Nervenschoner nennt die bayerische Verbraucherzentrale ihr Plugin. Na und? Es funktioniert.

Ohne Browser-Erweiterungen ist das Lesen im Netz ziemlich unerfreulich geworden. Das liegt auch an Cookie-Warnungen, die immer dann aufpoppen, wenn Cookies routiniert gelöscht werden – automatisiert oder eben mit der Tastenkombination Shift+Strg+Entf.

Die Verbraucherschutzzentrale Bayern hat ein Browser-Addon veröffentlicht, das diese lästigen Cookie-Warnungen verschwinden lässt. Die Einwilligungsbanner werden überhaupt nicht angezeigt.

Einfache Installation

"Die Installation ist simpel. Man lädt die Erweiterung runter und muss sich um nichts mehr kümmern", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andi Noll. Technische Basis für das Plugin ist das Addon uBlock.

"Wenn die Browser-Erweiterung richtig funktioniert, lässt sich die Website datenschutzfreundlich nutzen – ohne weiteren Click auf das Banner und ohne von Tracking-Cookies belästigt zu werden."
Andi Noll, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Über Blockierlisten identifiziert die Browser-Erweiterung auf der Website, was ein Cookie-Banner ist und was nicht. Zudem blockiert die Browser-Erweiterung der Bayern auch Werbetracker, wenn das aktiviert ist. Das Plugin blockiert so viele Einwilligungsbanner wie möglich. Ein grüner Schutzschild im Browserfenster zeigt an, ob das System aktiv ist.

Manuelle Steuerung als Ausnahme

Das funktioniere weitegehend, aber nicht immer, sagt Andi Noll. Manche Webseiten verhielten sich mit dem Plugin ungewöhnlich oder es liege ein grauer Schleier über der Seite. In solchen Fällen müsse die Erweiterung eben manuell für diese spezielle Seite ausgeschaltet werden.

"Die Verbraucherschutzzentrale bewirbt diese Erweiterung als Nervenschoner – und das ist sie dann auch tatsächlich."
Andi Noll, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Neben dem Komfortgewinn kann der Banner-Blocker das manipulative Vorgehen der Werbeindustrie unterbinden. Nach einer Recherche von netzpolitik.org nutzen 77 der 100 reichweitenstärksten deutsche Websites Cookie-Banner mit manipulativen Design-Tricks, um Zustimmung zu ergattern.

Neben dem Nervenschoner der Verbraucherzentrale gibt es bereits seit Längerem alternative Lösungen des Cookie-Banner-Problems für Firefox und Chrome.