SchwangerschaftAbtreibung als Grundrecht – Frankreich als Vorbild?
Ein Grundrecht auf Abtreibung? Das ist jetzt in der französischen Verfassung verankert. An Gegenbeispielen mangelt es nicht. Aktivistinnen der polnisch-deutschen NGO Ciocia Basia arbeiten daran, dass sich das ändert.
Frankreich gibt der Freiheit zur Abtreibung künftig Verfassungsrang. Das ist derzeit weltweit einmalig (Stand 08.03.2024). Damit reagiert das Land auf Einschränkungen von Frauenrechten in den USA, Polen und anderen Ländern. Im Alltag ändert sich für Schwangere wenig, Regierung und Parlament geht es eher um einen symbolischen Schritt und darum, dass eine Einschränkung der Rechte schwerer werden soll.
"Es ist auch ein Gegensignal auf Verschärfungen des Abtreibungsrechts in den USA und Polen zum Beispiel."
Französische Parlamentarier*innen aus dem linken, bürgerlichen und rechten Lager haben der Verfassungsänderung zugestimmt. Unsere Korrespondentin erklärt in dieser Folge, wie es dazu gekommen ist – und welch langer Kampf um die Rechte von Frauen in Frankreich dahinter steht. In Frankreich zahlen die Krankenkassen einen Abbruch bis zur 14. Schwangerschaftswoche.
Abbrüche sind in Polen so gut wie verboten
Ganz anders ist die Situation in Polen. Hier sind Schwangerschaftsabbrüche so gut wie ganz verboten. Auch wenn die neue Regierung unter Donald Tusk angekündigt hat, den rechtlichen Rahmen zu liberalisieren. Derzeit (Stand 08.03.2024) sind Abbrüche so gut wie unmöglich. Legal sind Abbrüche ausschließlich im Fall von Vergewaltigung oder Inzest oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist – und nur bis zur zwölften Schwangerschaftswoche.
"Wir helfen schwangeren Personen, eine Abtreibung zu bekommen. Pille oder operativer Eingriff. Wir begleiten sie auch mit in die Klinik."
Ein europaweites Netzwerk hilft schwangeren Personen aus Polen und anderen Ländern, trotzdem Abbrüche durchzuführen. Darunter ist die NGO Ciocia Basia – auf Deutsch Tante Barbara – aus Berlin. Anne Pfautsch gibt einen Einblick, wie die Gruppe arbeitet.