Südkorea4B und #boysober: Frauen ziehen sich von Männern zurück
Kein Sex, kein Dating, keine Hochzeit und keine Kinder: In Südkorea gibt es seit ein paar Jahren schon die radikal-feministische 4B-Bewegung. Frauen schließen sich zusammen und ziehen sich komplett von Männern zurück.
Die Wurzeln der 4B-Bewegung liegen in einer sexistischen Gesellschaft und fehlender Gleichberechtigung. 2016 wurde in Südkorea eine Frau in einer U-Bahn brutal von einem Mann ermordet. Daraufhin gab es massive Proteste in dem Land.
Boykott und Protest
Es kommt in Südkorea immer wieder vor, dass Frauen auf öffentlichen Toiletten oder in Hotels heimlich gefilmt werden. Die Aufnahmen werden dann verbreitet oder die Opfer damit erpresst.
Deutschlandfunk-Nova-Korrespondentin Kathrin Erdmann sagt, dass sich in Bewegungen wie 4B jede Menge Frust entlädt. "Das hat die 20- bis 30-Jährigen so wütend gemacht. Sie haben gesagt, das zeigt, wie der Blick auf das weibliche Geschlecht ist."
Kinder? Nein, danke.
Im Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums, der die Gleichstellung der Geschlechter analysiert, kam Südkorea vergangenes Jahr auf Platz 105 von 146. Es liegt damit hinter Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bangladesch und Aserbaidschan.
All das führt dazu, dass Südkorea schon seit Jahren ein massives Problem mit der Geburtenrate hat. Im Schnitt bekommt eine Frau dort 0,72 Kinder in ihrem Leben.
In dieser Episode sprechen wir mit Korrespondentin Kathrin Erdmann darüber, wie nicht nur radikale Feministinnen das südkoreanische Frauenbild hinterfragen.
Und wir blicken auf das massive Problem, das Südkorea schon seit Jahren mit der Geburtenrate hat. Und Eine-Stunde-Liebe-Reporterin Mirjana Jandik spricht darüber, wie Frauen unter #boysober Männer-Pause machen.