31 Tage veganWas uns der Veganuary wirklich bringt
Ein Leben ohne tierische Produkte ist möglich. Der Veganuary soll dazu ein Anreiz sein. Bei Grace hat es geklappt. Eine völlig ungefährliche und vernünftige Wahl, findet der Ernährungswissenschaftler Niko Rittenau.
Keine tierischen Lebensmittel, ein veganes Leben. Mit dem #Veganuary kann es anfangen. Grace ist es so gegangen. Sie hat über einen längeren Zeitraum kein Fleisch gegessen und ist dann mit einem Veganuary komplett umgestiegen. Sie habe eine ganze Zeit vegetarisch mit stark veganen Tendenzen gelebt. Heute ist sie auch als Influencerin für vegane Produkte aktiv.
"Dieses Konzept, dass man erst mal nur 31 Tage komplett vegan lebt, das hat mir gut gefallen, weil das für mich nur ein kleines Ziel war."
Heute würde ihr der Umstieg auf eine vegane Ernährung wohl leichter fallen, vermutet sie. Die vegane Produktpalette habe sich in den vergangenen zwei Jahren doch sehr aufgefächert. Als es bei ihr losging, waren vegane Süßigkeiten ganz allgemein und veganes Eis im Speziellen noch eine echte Rarität. Von Cookie-Dough bis Eis am Stiel, darauf muss sie mittlerweile auch mit einem veganen Lebensstil nicht mehr verzichten.
Natürlichkeit spielt keine Rolle
Andere Prioritäten setzt da der Ernährungswissenschaftler und Autor Niko Rittenau. Er weiß was ausgeglichene Ernährung ausmacht. Der Vorteil des Veganuary ist für ihn: "Innerhalb eines Monats muss man nicht supplementieren." Müsse sich also erstmal keine Gedanken über potenzielle zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel machen.
Grundsätzlich ließen sich alle notwendigen Nährstoffe auch abseits von Tierprodukten bekommen. Die Frage nach Natürlichkeit stellt sich für ihn im Zusammenhang mit Ernährung aber generell nicht.
"Natürlichkeit einer Sache ist kein Argument für oder gegen etwas, was wir uns im einundzwanzigste Jahrhundert fragen sollten."
Die Frage nach gesund, ethisch und ressourcenschonend hingegen schon. Sich mit den Folgen von unseren Konsumentscheidungen für den Rest der Welt auseinanderzusetzen, findet er wichtiger.
Konsumfragen von Privilegierten
Niko sagt aber auch, dass es mit Privilegien zu tun hat, ob wir eine nachhaltige Lebensweise haben können.
"Vegane Ernährung ist unnatürlich, genauso wie alles andere, was wir heutzutage tun."
Es gibt viele Vorurteile gegen die Ernährung ohne tierische Produkte. Nikos Prognose für die Zukunft: Die heftigen Streitereien um Vegetarismus und Veganismus im Kleinen und Großen werde dann ein Ende haben, wenn die Produktion von Fleisch, Milch, Käse und Fisch abseits des Tiers möglich sei. Möglicherweise sei es in einigen Jahren schon so weit.