Netflix macht GeschäfteStranger Things: Merchandise mit gefloppter Cola
Es geht zurück in die 1980er-Jahre. Am 4. Juli startet auf Netflix die dritte Staffel von "Stranger Things". Die Science-Fiction-Mysteryserie spielt in der fiktiven US-amerikanischen Kleinstadt Hawkins. Netflix schlachtet die neue Staffel komplett aus: Es gibt enorm viel Merchandise, so unsere Reporterin Anke van de Weyer.
Die Serie war bisher ein voller Erfolg. Und jetzt, zum Beginn der dritten Staffel, wird sie so richtig vermarktet. Netflix hat 75 Kollaborationen für die neue Staffel von "Stranger Things" ausgehandelt – von Klamotten, über Burger bis zur Cola.
Bei der Kleidung liegt das Niveau zwischen Ramsch bis hochwertig. Das Modeunternehmen H&M zum Beispiel verkauft Klamotten im Stil der verschiedenen Charaktere von "Stranger Things". Ihr könnt also so herumlaufen, wie eure Lieblingsfigur aus der Serie. Da ein Großteil der neuen Serie im Freibad der Kleinstadt Hawkins spielt, werden die Kollektionen sommerlich, so unsere Reporterin Anke van de Weyer.
"Stranger Things" und das Merchandise
Auch der Sportartikelhersteller Nike bringt eine Stranger-Things-Kollektion heraus – bestehend aus Jogginghosen, Hoodies und Sneakers. Aber Netflix setzt nicht allein auf massentaugliche Klamotten, das Unternehmen ist für die neue Staffel auch einen Deal mit Highsnobiety eingegangen. Highsnobiety ist ein bekanntes Streetwear-Blog, das gelegentlich auch kleine Kollektionen herausgibt. Sein Publikum ist sehr mode-affin und wählerisch. Netflix kann mit seinem Merchandise also Geld bei ganz unterschiedlichen Leuten abkassieren.
Aber Netflix beschränkt sein Merchandise nicht auf Kleidung. Zum Beispiel macht auch Burger King mit: In elf Städten verkauft die Fast-Food-Kette den Burger "Upside Down", also kopfüber. Der Name ist angelehnt an die finstere Parallelwelt "The Upside Down" in der Serie. Die Firma Polaroid wiederum bringt eine Kamera auf den Markt, die auf dem Kopf steht. Und der Getränkehersteller Coca Cola versucht es in den USA noch einmal mit seiner "New Coke", die in den 1980er-Jahren total floppte. Bei "Stranger Things" wird das Getränk geschlürft, in Realität war es aber nie erfolgreich.
Das Merchandise bringt Geld und Aufmerksamkeit
Ob die US-Amerikaner diesmal auf die "New Coke" abfahren, wird sich zeigen. Netflix verdient so oder so an den Kollaborationen, denn die Firmen zahlen Netflix für die Marke "Stranger Things". Aber Netflix profitiert nicht nur finanziell: All die Produkte bewerben die Serie, auch wenn der erste Hype vorbei ist. Mit dem Merchandise bleibt die Serie präsent, so Anke van de Weyer.
"Mit dem Merchandise für 'Stranger Things' wird man über einen viel längeren Zeitraum quasi mit der Serie konfrontiert."
Normalerweise wäre der Hype um die neue Staffel nach ein oder zwei Wochen wieder vorbei. Dann haben die Fans die Serie geschaut und alles ausdiskutiert. Aber mit dem Merchandise sorgt Netflix dafür, dass die Fans "Stranger Things" viel länger auf dem Schirm haben. In den USA jedenfalls haben die Fans zum Serienstart schon einmal die New Coke kühl gestellt.